Singles - Gemeinsam einsam

USA 1992, (Singles) R: Cameron Crowe, 97 Min.

Sechs unabhängige Großstädter in Seattle sehen erstmal nur jung und schön aus. Doch kurze Szenen ihrer Erlebnisse geben sehr treffend allzu bekannte Beziehungserlebnisse wieder: Wo früher Verlobungsringe getauscht wurden, gibt Linda 'ihm' heutzutage das Zweitexemplar der Fernbedienung für das Garagentor - ein enormer Vertrauensbeweis. Debbie sucht dagegen noch ihren Mann - per poppiger Videoanzeige. Janet wiederum hängt an ihrem Cliff, obwohl der nur seine Band "Citizen Dick" im langbemähnten Kopf hat. Die Rocker erhalten zwar nur negative Kritiken, sind aber "in Belgien die Größten ...". Steven glaubt überhaupt nicht mehr an das Konzept Zweisamkeit und stürzt sich in die Arbeit - bis er Linda trifft und sich der Film trotz der weitergeführten lockeren Szenenform auf das Schicksal dieses Paares konzentriert.

Die in einer Hausgemeinschaft geballten Aspekte von Liebe und alternativen Lebensinhalten präsentiert Cameron Crowe sehr originell. Bridget Fonda, Campbell Scott und Matt Dillon sprechen ihre Texte öfters direkt in die Kamera, Zwischentitel teilen die Episoden ein und in ihrer Kürze liegt die Würze des flotten Szenenwechsels. Das Ganze ist aufgemischt mit viel Seattle-Sound, denn aus der Stadt kommen neben den im Film zu hörenden "Mudhoney", "Tad" und den "Screaming Trees" schließlich auch "Nirwana".

Daß "Singles" als lockerer Film Themen nur anreißt, zeigt auch die Lösung eines problematischen Konflikts zwischen Linda und Steven: Ein Unfall erübrigt die Abtreibung. Der Filmtitel erweist sich letztendlich als Täuschung, da "Singles" nur das unüberwindliche Bedürfnis nach Zweisamkeit variiert und so "Twins" heißen müßte.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo