Silent Waters

Pakistan, BRD, Frankreich 2003 (Khamosh pani) Regie: Sabiha Sumar mit Kiron Kher, Aarmir Malik, Arshad Mahmud 96 Min.

Im Jahr 1979 wandelt sich Pakistan unter General Zia ul-Haq zum islamischen Staat. Der 18-jährige Salim folgt religiösen Extremisten und erkennt erst spät, dass seine Mutter Aischa zu der Glaubensgemeinschaft der Sikh gehörte, die bei der Staatgründung 1947 brutal verfolgt und aus dem Dorf vertrieben wurde. Das Pogrom droht nun, sich zu wiederholen ...

Radikale Hetzer stacheln den Politpöbel auf und verführen den jungen Salim. Er lässt sich Bart wachsen, ist nun ''wer", die alte Geschichte. Da helfen weder aufgeklärte Mutter noch kluge Freundin. In feiger Gruppengewalt zwingen die Radikalen einfache Händler, ihren Laden zum Gebet zu schließen und mauern die Mädchenschule ein.

Als Menetekel erleben wir die traumatische Erinnerungen der Mutter an Pogrom und Gewalt vor mehr als 30 Jahren: Die Turban tragenden Sikh wurden einst vertrieben und umgebracht, die eigenen Frauen und Mädchen zwangen sie zum Selbstmord im Dorfbrunnen - daher der Titel "Silent Waters", stilles Wasser. Diese bewegende Geschichte um den Wahnsinn ethnischer Verfolgung im Punjab gewann im Jahre 2003 den Goldenen Leoparden von Locarno. Der Film ist eine Koproduktion mit Flying Moon (Berlin) sowie ZDF/arte.

Regisseurin Sabiha Sumar studierte in den USA und möchte die Zuschauer für die Lage der Frauen sensibilisieren. Zudem will sie die pakistanische Filmkultur beleben, die in den Jahren der Islamisierung unter dem Regime des Präsidenten Zia (1977-88) praktisch ausgelöscht wurde.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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