Shooting Fish

GB 1997 (Shooting Fish) Regie Stefan Schwartz, mit StuartTownsend, Dan Futterman, Kate Beckinsale u.a., 112 Min.

Arbeitsbeschaffungs-SpaßnahmenI
Arbeitsbeschaffungs-SpaßnahmenII
Arbeitsbeschaffungs-Spaßnahmen III

Sie sind zwei ganz normale britische Arbeitslose in der Boom-CityLondon: Jez (Stuart Townsend) ein technisches Genie, Fachmannfür die Psychologie von Elektrogeräten und sozial eherungeschickt. Dylan (Dan Futterman), der wortgewandte Amerikaner,meistert hingegen diesen Part und fungiert als geschickterTäuscher. Dylan und Jez haben sich in einem Gasometer sehroriginell eingerichtet. Es wimmelt von technischen Spielereien undüberraschenden Lösungen für die kleinen Probleme desAlltags. Zusammen füllen sie jedes Preisrätsel fürWerbesprüche aus. Ihr trickreicher Arbeitstag beginnt mit einembritischen Frühstück, der Schinken dazu wird auf demKühler gegrillt. Mit nur einer geklauten Packung Glaswolledichten sie gleich eine ganze Straße ab, praktisches Recyclingfür 50 Pfund pro Haus.

Als sie gerade einen leeren Computer als sensationell sprechendeSpracherkennungsmaschine verkaufen, treffen Jez und Dylan auf dieTeilzeitsekretärin Georgie (Kate Beckinsale), eine gutherzige,sozial engagierte, junge und reizende Frau. Nun hält Georgieüberhaupt nichts von Betrügereien, wie sie die cleverenJungs am laufenden Band produzieren. Da diese aber sehr viel vonGeorgie halten, erzählen sie, die "verdienten" Millionen seienfür Waisenkinder. Stimmt auch: Jez und Dylan sind Waisen, diesich bald ein eigenes Schloß leisten wollen. Das könnteGeorgie schneller haben: Ihr Verlobter ist mehr als reich, langweiligund extrem heiratswillig.

Doch kurz bevor die Millionen zusammen sind, spitzt sich die Lageder beiden gewitzten Lebenskünstler zu. RachsüchtigeReihenhausbewohner nehmen die Verfolgung auf, Georgie soll baldheiraten und ein Knastaufenthalt drohen ein übles Scheiternherauf.

Viel Spaß, eine gute Portion Spannung, frische Figuren,flotte Musik unddeutliche soziale Position machen "Shooting Fish" zum reichhaltigenVergnügen. Dylan (Dan Futterman) sieht charmant aus wie einjunger Richard Gere. Jez überzeugt eher mitSchnell-Auszieh-Hosen und seiner netten Schüchternheit.Während "echte Briten", die dem Thatcherismus nachhängen,alles kaputtmachen, verbünden sich einfallsreiche undgeschäftstüchtige junge Leute mit einer flotten Ablegerindes Establishments. Der Ausstattung des Produktionsdesigners MaxGottlieb mit seinen tausenden Ideen gebührt besonderer Dank.Regisseur Schwartz schrieb das Buch zusammen mit dem ProduzentenRichard Holmes. Zusammen traten sie während ihres Studiums imComedy-Act "The Gruber Brothers" auf. So nannten sie dann auch ab1987 ihre Produktionsfirma, mit der sie kommerziell ausgerichteteKinofilme produzieren wollen. Schon ihr erster Film "Soft Top, HardShoulder" (1993) heimste britische Preise ein. Das BranchenblattVariety bezeichnete die "Gruber Brother" als Vertreter der"Multiplex-Generation", Mitzwanziger, die mit Hollywoodfilmeaufgewachsen sind.

Übrigens: Der Titel ist ein amerikanischer Slangbegrifffür Betrügereien, die mit großer Leichtigkeitgetrickst werden. "Shooting Fish in a barrel" heißtwortwörtlich "einen Fisch in einem Faß erschießen" -wirklich keine schwere Aufgabe!


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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