Shaun of the Dead

GB, Fr 2004 (Shaun of the Dead) Regie: Edgar Wright mit Simon Pegg, Kate Ashfield, Nick Frost, Lucy Davis, Dylan Moran, Penelope Wilton, Bill Nighy 99 Min. FSK ab 16

Zombies waren ziemlich tot - als Genre zumindest ... Jetzt erleben die lebenden Leichen einen zweiten Frühling. Und wenn die Wiederbelebung so spaßig wie in "Shaun of the Dead" verläuft, kann man die Zombies richtig gern haben.

Der Normalo Shaun (Simon Pegg) schlägt sich als Ersatz-Manager eines Elektroladens eher schlecht durchs Leben. Vor allem seine Freundin Liz (Kate Ashfield) meckert, weil Shaun immer noch mit dem Loser Ed (Nick Frost) rumhängt, der nach einem durchzechtem Abend übernachtete und dann einfach blieb. So ein Alltag selbst ist schon Horror, für Schreckmomente sorgen der indische Büdchenbesitzer und Nachbarn. Kein Wunder, dass Shaun drastische Veränderungen im Hintergrund nicht bemerkt. Während er um ein Abendessen mit der beleidigten Freundin kämpft und der vernachlässigten Mutter Blumen besorgen muss, fressen die Zombies im Park schon Tauben und Katzen. Shaun spült seinen Frust runter und bemerkt verkatert nicht die Blutspuren im Supermarkt.

Die originelle Fokussierung auf einen frustigen Alltagstrott hat einigen humoristischen Reiz, ebenso die Entscheidung Shauns - als er die Zombie-Scharen nicht mehr ignorieren kann - sich in seiner Stammkneipe zu verbarrikadieren. Da kennt er sich schließlich aus! Vorher muss Shaun die Mutter (Penelope Wilton) retten, den bösen, bereits gebissenen Schwiegervater (Bill Nighy) töten und die Beziehung mit Liz wieder einrenken.

Mit flott geschnittenen Sequenzen, parodistischen Songs und vor allem einem guten Drehbuch kann das Team von "Shaun" (die Autoren spielen selber mit) dem ziemlich zerfledderten Leichengenre wieder Witz einhauchen. Legten es andere Filme meist drauf an, das Zerschießen, Zerhacken, Köpfen und Pfählen der Untoten möglichst drastisch zu zeigen, kann sich "Shaun" auf seine Handlung und die originellen Figuren verlassen. Leider geht es auch nicht ohne eine blutige Portion Splatter, für Freunde des Genres eher Kinderkram, aber noch in den dramatischsten Situationen bleibt Zeit für ein Beziehungsproblem, denn man will ja nicht als Single gefressen werden!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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