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Schmalspurganoven
USA 2000 (Small Time Crooks) Regie Woody Allen, 95 Min.
Woody Allen ist komisch. Dieses Naturgesetz gerät zeitweise in Vergessenheit, aber jetzt bestätigt es sich wieder aufs Angenehmste. Das Ehepaar Ray (Woody Allen) und Frenchy Winkler (Tracey Ullman) sind arm und glücklich, vor allem wenn sich auf ihrem Dachgarten in den Sonnenuntergang hinaus träumen. Doch dann hat der harmlose Tellerwäscher Ray eine kriminelle Idee: Über einen leer stehenden Laden will er eine Bank angraben. Mit von der Partie sind ein Berufszündler, ein korrupter Bulle und ein Vollidiot. Ray ist zwar so dumm, dass er seinen ironischen Spitznamen "Das Gehirn" für bare Münze nimmt, aber er trägt schließlich die Brille und ist damit das Genie der Truppe. So enden die ersten Grabungen in Richtung Bank in einer Überschwemmung, im Chaos und in einem Klamottenladen. Nur die Tarnung oben läuft wie geschmiert, Frenchys Kekse gehen weg wie warme Semmeln.
Als die Winklers mit dem florierenden Keks-Großkonzern "Sunset Farm" und ihrer äußerst kuriosen Geschäftsführung zu stillosen Neureichen geworden sind, fangen die Probleme erst an. Ray ist frustriert, weil der ganze Reichtum ihn keinen anständigen Cheeseburger essen lässt. Frenchy hungert es nach gesellschaftlicher Anerkennung und einem Crash-Kurs in Sachen Klasse und Stil. Sie bleibt jedoch beim Auswendiglernen des Wörterbuchs in der A-Phase stecken. Aberwitzig, abenteuerlich absurd, aggressiv gemein, so kommt Allens Komödie über Neureiche, die Kultur und Unkultur daher. Es ist herrlich, Rays Abscheu gegenüber allem Kulturellen und der großkotzigen Gesellschaft mitzufühlen.
Bei allem Spot, ist die kleine Geschichte liebevoll zu dem Schmalspurganoven und der Möchtegern-Lady. ,,Schmalspurganoven" sind vor allem in den Dialogen sehr witzig, wobei Woody Allen in der Komikerin Tracey Ullman einen genialen Gegenpart gefunden hat. Später verlangt die Handlung ihren Raum, und es wird etwas weniger spritzig. Ein guter Allen ist sein 31.Film aber immer noch.
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