Schlagzeilen

USA 1993 (The Paper) R: Ron Howard, 100 Min.

Die Presse gilt in den USA - weit stärker als bei uns - als eine der wichtigsten Säulen der Demokratie. Deshalb kann auch das Redaktionstreiben einer nicht besonders angesehenen Zeitung New Yorks für 24 Stunden im Zentrum eines Hollywood-Films stehen. Und an diesem Tag passiert unglaublich viel, bevor am Ende (in Parallelmontage!) ein schreiendes Baby und das Baby aller Beteiligten, die neue Ausgabe, das Licht der Welt erblicken: Der Redakteur (Michael Keaton) boxt seine Titelgeschichte gegen die problembeladene Kollegin (Glenn Close) durch, muß sich mit Arbeitssucht und neidischer Gattin auseinandersetzen. Der Chefredakteur (Robert Duvall) kämpft mit dem Tod und um die Liebe seiner vernachlässigten Tochter. Eine ganze Staffel "Lou Grant" auf weniger als zwei Stunden komprimiert! Das Leben, der Stoff für die "Schlagzeilen", taucht nur am Rande dieser trivialen Häufung von Ereignissen auf. Für eine rasante Dramaturgie wird dabei die Wahrhaftigkeit der Figuren verheizt, bei Emotionen hilft die (nur am Ende erkennbare) Musik von Randy Newman nach. Ein unterhaltsamer, kurzweiliger Film, der bei weiterem Nachdenken nur verliert.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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