Salaam Bombay

Indien/Frankreich 1988, Regie: Mira Nair, 113 Min.

Krishna, ein fünfzehnjähriger Inder wird vom Besitzer des Zirkus, in dem er arbeitet, ins nächste Dorf geschickt, um Getränke zu holen. Das Liefern von Getränken, genauer Tee, wird auch in Zukunft seine Aufgabe sein, weil der Zirkus bei seiner Rückkehr verschwunden ist. Verzweifelt, da er denkt, seinen Eltern 500 Rupie wiedergeben zu müssen, geht Krishna nach Bombay, wo er als Teeträger Geld verdienen will. Der Film folgt ihm zu den Elendsstätten der Metropole, den Bahnhöfen und Bordells, um mit zu früh gealtertem Kinderblick Schicksale von Menschen in einer ungleichen Gesellschaft zu zeigen, die zusammengefaßt als Staat Indien selber unter internationaler Ausbeutung leidet:

Der drogenabhängige väterliche Begleiter Krishnas, der sich wie alle anderen Jungen damit abgefunden hat, jeden betrügen zu müssen, um zu überleben. Das kleine Mädchen, das im Bordell gefangengehalten wird, um als Jungfrau einen besonders hohen Gewinn für andere zu erzielen und der die Zuneigung und die Rettungsversuche Krishnas gelten. Der Bordellbesitzer und Drogenhändler sowie seine Frau, die heimlich versucht, die Folgen der Gewaltherrschaft ihres Mannes auszugleichen. Insgesamt ein (be-)treffender Film, der durch seinen wachen Blick auf viele Aspekte 1988 in Cannes die Goldene Palme gewann und fast zwei Stunden anregende Spannung bietet.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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