Ein Sommertagstraum

BRD, Regie Melanie Brügels

Einst sollte der Fernseher das Fenster zur Welt sein. Diese längst überholte romantische Vorstellung erweckte das Kleine Fernsehspiel "Ein Sommertagstraum" filmisch zu neuem Leben. Mit dem ersten Blick des neuen Tages beginnend, beobachtete Ines, die träumende Dekorateurin, aus dem Schaufenster heraus einen Schau-Platz des Lebens. Sie sah nur kleine Momente des Alltags, aber es sind vielleicht die wichtigsten und in dieser Form eindeutig die witzigsten. Der Kampf des falschen französischen Friseurs mit dem Zigarettenautomaten, die zerknirschte Suche nach den Kontaktlinsen waren nur einige Facetten des Schaufenster des Lebens auf einem vielfältigen Schauplatz mit einer kleinen, immer wiederkehrenden Gruppe von Personen. Das Motto "Abwarten, Tee trinken und zuschauen" führte nicht mit statischen Puppen, sondern mit beweglicher Kamera und der witzigen Phantasie im Off-Kommentar eine wunderbare Welt vor. Die sich am spiegelnden Schaufensterglas scheidende Frage "Wer beobachtet wen?" machte den einfachen "Sommertagstraum" auch als Metapher des Filmens denkbar. "Ein Sommertagstraum" war das Meisterstück Melanie Brügels, Studentin der Hochschule für Fernsehen und Film München. Ich kann ihren nächsten Film kaum erwarten.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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