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Der siebente Kontinent

Ö 1988, Regie Michael Haneke

Als Warnung vor eingefahrenen Lebensweisen, die durch Unfähigkeit, miteinander umzugehen geprägt sind, gestaltete der Österreicher Michael Haneke seinen Wettbewerbsbeitrag für Locarno 1989 "Der siebente Kontinent". Der wohl eindrucksvollste Film des Festivals schockierte damit, daß er den Weg zum Selbstmord einer "erfolgreichen" Durchschnittsfamilie nur mit Bildern alltäglicher Handlungen, unterbrochen von langen Scharzblenden darstellt. Aber gerade dieser Raum zur Reflexion und der Verzicht auf psychologisierende Erklärungen gibt den ZuschauerInnen die Möglichkeit, ihre eigenen Lebenssituationen einzusetzen, um in der Folge umso betroffener zu sein. Der Festivalsaal Locarno leerte sich zur Hälfte. Die Dageblieben feierten nach dem Film und einer langen, stillen Pause seinen Regisseur Haneke mit stürmischen Applaus.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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