Romero

USA 1989, Regie John Duigan, 94 Min.

Der Weg des salvadorianischen Katholiken Romero (Raul Julia),seinen inneren Wandel schildert bewegend und angenehm parteiisch dieamerikanische Produktion "Romero". Ihre Handlung beginnt 1977 mit derErnennung des schwachen, anscheinend lenkbaren Mannes zum Erzbischof,während gleichzeitig Wahlen stattfinden. Die Fronten sind direktklar. Das einfache Volk will seine Stimme ausbringen und wird dabeivon Anhängern der Befreiungstheologie unterstützt. Dagegenstehen macht-arrogante Soldaten, die unter fadenscheinigen ArgumentenStraßen blockieren und ihre Waffen gegen die Bevölkerungbenutzen.

Die Elite El Salvadors schickt sich an, wie gehabt den Führerder Landeskirche an den Genüssen der Ausbeutung teilhaben zulassen, ihn zu einem der anderen korrupten Bischöfe zu machen.Doch der gewaltsame Tod eines Freundes, der im Geiste Jesus an derSeite der Ärmsten lebte, gibt den Anstoß, immer mehr derherrschenden Gewalt zu erkennen und sich stets energischer fürdas Leben und die Freiheit der Bevölkerung einzusetzen. Bis er,nach Aufkündung der Solidarität mit der Macht, ihr Opferwird.

Wieder einmal nimmt sich das Unterhaltungskino eines anerkannten,noch aktuellen, 'Problems' an, um es zu verwerten. Bei "Romero" wirdmit positiv zurückhalten Mitteln eindeutig die Position derOpfer eingenommen, existierende Armut, Unterdrückung, Gewalt undFolter werden nicht verschwiegen. Erklärungen und differenzierteArgumente können bei dieser Art Kino nicht erwartet werden.Diese Stellungnahme nimmt der "Romero" dem Publikum ab, er weistfilmisch an, wo Gut und Böse ist. Aber gerade durch dieseeindeutige Haltung wird der einfach gestaltete, aber durchgehendansprechende Film für ein breites Publikum sehenswert.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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