Robots

USA 2005 (Robots) Regie: Chris Wedge 91 Min. FSK o.A.

Während Pixar mit den "Unglaublichen" die digitale Imitation von Menschen schon fast vollendet hat, tricksen die "Ice Age"-Macher eine Kunstwelt, die ausschließlich von Robotern bevölkert wird, auf die Leinwand. Während es in den Zeichnungen detailreicher wird, als noch in der tricktechnischen Eiszeit, bleibt die Handlung ein gerader, schnörkelloser Strich: Jung-Roboter Rodney will in Robot City arbeiten. Doch dort sortiert Roboter Ratchet die alten Modelle zum Alteisen aus. Durch sein mutiges Handeln kann Rodney seine Freunde retten ... Das klingt sehr nach einer geklauten Episode aus Spielbergs "A.I.". Bei den Sprechern der Zeichentrickfiguren müssen deutsche "Talente" wie Michael Herbig, Sarah Connor, Hans Werner Olm die Originalstimmen von Ewan McGregor, Halle Berry, Robin Williams, Mel Brooks, Jim Broadbent, Stanley Tucci ersetzen.

Inhalt

den Mann, dem diese Welt alles verdankt: Mr. Bigweld.

Kritik
Von den "Ice Age"-Machern inszeniert, ist "Robots" durch die Vielzahl an Figuren, das Design einer futuristischen Welt, das Mehr an Bilddetails ein visuell ambitionierterer Film als der Vorgänger. Die Story ist dabei ebenso unkompliziert, der Witz vergleichbar ausgeprägt. Für Top-Amüsement sorgen die Popkulturzitate und Robin Williams, der mit seiner Performance jeden Synchronsprecher vor eine schwierige Aufgabe stellt.

Quelle: Blickpunkt:Film

Filmbild

Verleih:    Fox
O-Titel:    Robots
Land/Jahr:  USA 2005
Kategorie:  Spielfilm
Genre:  Zeichentrick/Science Fiction
Produktionsfirmen:  Blue Sky Studios
Koproduzenten:  Jerry Davis, John Donkin
Ausf. Prod.:    William Joyce
Regie:  Chris Wedge
Drehbuch:   Lowell Ganz, Babaloo Mandel

Schnitt:    John Carnochan
Musik:  John Powell
Produktionsdesign:  William Joyce
Ton:    Sean Garnhart
Casting:    Christian Kaplan
Drehzeit:   ab 24.05.2003
Kinostart:  17. März 2005
Laufzeit:   
Bildformat: 35 mm
Filmtrailer:    Videoclip abspielen
Web-Link:   http://www.robots-derfilm.de

Filmbild

Ausführliche Besprechung
Von der Eiszeit in die Zukunft - mit einem drastischen Schauplatzwechsel lassen Chris Wedge und Carlos Saldanha ihrem Superhit "Ice Age" eine futuristische Fantasie folgen, in der sich menschliches Leben in einer ausschließlich von Robotern besiedelten Welt spiegelt. Trotz des veränderten Milieus ist die oft apostrophierte Klimaerwärmung hier kein Thema, denn wie schon der Vorgänger ist auch "Robots" eine gefühlsbetonte, liebenswerte, nach traditionellen Werten ausgerichtete Komödie, die an visuellem Detailreichtum "Ice Age" übertrifft. Dies auch für die Zuschauerzahlen ("Ice Age": 7,1 Millionen) zu erwarten, ist eine Bürde für diesen Top-Entertainer, denn Ausnahmeerfolge replizieren sich auch in einer Geschichte über Maschinen nicht automatisch.

Auffällig an "Robots" ist von Beginn an der größere Entwurf, das spektakulärere Design, die optische Fantasie, die erstaunliche Detailliebe, die jedem bewegten Objekt einen Schatten oder eine Reflektion zuweist. Im Unterschied zu "Ice Age", das wenige Figuren vor vergleichsweise einfache Hintergründe platzierte, wimmelt es in "Robots" von Leben, auch wenn es von Schrauben zusammengehalten wird, verteilen sich die optischen Eindrücke bis weit in den Raum hinein.

Anspruchsvoller ist der Film in der Bildgestaltung, nicht in der Handlung, die sich geradlinig, schnörkellos und damit transparent für Kinder jeden Alters entwickelt. Die angesprochenen Themen sind vertraut und identifikationsfördernd, schließen ein die Realisierung von Träumen, die Wertschätzung des Alters, der Glauben an sich selbst, das Recht auf Leben (ob es nun chic verchromt oder baufällig verrostet ist) und eine Vater-Sohn-Dynamik, die gerade für das US-Kino besonders typisch und erfolgsversprechend ist.

In den ersten Minuten des Films bekommen Mr. und Mrs. Copperbottom Nachwuchs - in Form eines Bausatzes, der Jahr für Jahr ein Upgrade erhält, damit das Wachstumsproblem von Automaten vernünftig erklärt werden und Säugling Rodney zum Teen-Genie reifen kann. Mit seiner quirligen Supererfindung Wonderbot (frei nach Daniel Düsentriebs Helferlein) im Schlepptau begibt sich Rodney nach Robot City, um dort sein Glück zu machen. Die Metropole zeigt sich als ein auf verschiedenen Ebenen aufgebautes, die Unterschiede zwischen Armut und Wohlstand spiegelndes Designwunder. Das Transportsystem ist ein Kindertraum - ein Labyrinth aus Rohren, Schleudern, Bahnen und exzentrischen Apparaturen, mit dem Passagiere im Superspeed und mit Achterbahnfeeling ihre Zielorte in der Stadt erreichen. Rodneys Ziel ist Bigweld Industries, das Lebenswerk des berühmtesten Roboters und Erfinders Mr. Bigweld. Doch als der Provinzträumer eintrifft, wird der einst beliebte Konzern von Ratchet geleitet, einem verschlagenen und völlig verchromten Hi-Tech-Modell, das unter dem Einfluss seiner Mutter die alten Roboter ausmustern und durch teure Neuware ersetzen will. Um dies zu verhindern, macht sich Rodney mit dem schnittigen Robotgirl Cappy, bei dem auch Ratchets Schaltkreise durchbrennen, und einer Clique von Schrottmodellen auf, das Verschwinden von Mr. Bigweld zu klären und damit der bedrohten alten Roboterpopulation eine Zukunft fern des Hochofens zu sichern.

Eine der erkennbaren Inspirationen für dieses wort- und bildwitzige Animationsmärchen ist MGM-Klassiker "Das zauberhafte Land", der auch mehrfach zitiert wird. Originär ist die Automatenwelt, auch wenn bei den neuen Robot-Modellen Designparallelen zu "Antz" sichtbar sind. Eine Reihe von ausgedehnten Actionsequenzen verleiht "Robots" eine kinetische Energie - wie auch Rodneys Sidekick Fender, bei dem Robin Williams zehn Jahre nach "Aladdin" zur Hochform aufläuft. Seine Figur ist die größte Synchronisationsherausforderung für diesen temporeichen CGI-Hit, der mit großem Vergnügen die Populärkultur plündert (von Musicals bis hin zur hinreißenden Britney-Spears-Hommage) und gleichzeitig in Actionszenen wie auch im Dialog den nächsten Hit des Verleihs, den Abschluss der "Star-Wars"-Trilogie, promotet. Damit darf man auch für "Robots" resümieren: "The force is strong with this one".


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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