Riff-Raff

GB 1991, Regie: Ken Loach, 92 Min.

Der glückliche Gewinner des "Europäischen Filmpreises", "Riff-Raff" läuft im Movie! Was zeichnet nun den "Felix" des Jahres 1991 aus? Zuerst einmal ist er komisch, ohne albern zu sein. Und dann ist er - um halbwegs in der Alltagssprache seiner Figuren zu bleiben - verdammt realistisch. Seine kleinen Helden werden als Bauarbeiter bei einer Gebäudesanierung aktiv. Mit der Einschränkung, daß nur einer von ihnen die Lohnschecks einlösen kann, weil nur er legal angemeldet ist und es sich erlauben kann, vom schlechten Lohn zu leben. Der junge Schotte Stevie stößt nach einem Gefängnisaufenthalt zu ihnen. Solidarisch quartieren sie den Neuen in eine leerstehende Bude ein, schließen illegal Gas, Wasser und Strom an. In einem Moment des Glück trift Stevie die Sängerin Susan, doch Loach driftet nicht ins private, lebensfremde Happy-End der Zweisamkeit.

Ken Loach hatte schon immer ein (Kamera-) Auge für die Vergessenen der englischen Gesellschaft. Teils dokumentarisch, mit einigen Laienschauspielern ist "Riff-Raff" spannend, kurzweilig und bleibt ehrlich. Seine, wie auch der Figuren angenehmste Eigenschaft ist ein herzlicher Humor, der hilft, soziales Unrecht, Ausbeutung der Arbeitenden, Sozialabbau und Wohnungslosigkeit halbwegs zu überleben.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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