Richie Rich
USA 1994 (Richie Rich) Regie: Donald Petri, 90 Min.
"Richie Rich" läßt sich sehr einfach als Film über den Kinderstar Macaulay Culkin verstehen. Auch dieser, von seinem Vater zu Höchstpreisen vermarktete Goldjunge, möchte vielleicht mal einfach nur auf der Straße mit anderen Kindern spielen. Stattdessen produziert er wie wild, wandelt sich von Realrolle zur flachen Zeichentrickfigur ("Der Pagemaster"), oder macht in seinem dritten Film für 1994 aus der Comic-Strip-Figur Richie Rich einen Realfilm.
Richie ist unglaublich reicher Sohn unvorstellbar reicher Eltern. Einige Scherze über Superreiche, die schon über Adelige und Könige gemacht wurden, bringt der Film auf den extrem langen Eßtisch, an dem sich Familie Rich über Funktelefone unterhält. Biß hat dabei nur Richies Hund Dollar, auf dem wie auch sonst überall $-Zeichen prangen. Lernen muß Richie auch - in einem Klassenzimmer voller golfspielender, faxender und "Wallstreet" lesender Unternehmensleiter der Zukunft, die alle schon auf einem kleinen Chefsessel sitzen.
Die Rich's sind aber ansonsten eine ganz menschliche Familie. Deshalb bangen wir auch sehr um die netten Reichen, als das Familienflugzeug "One Billion Nr.1" abstürzt und habgierige Angestellte mörderische Pläne schmieden. Zum Glück - auch für den gesamten Film - sind mit dem peniblen Butler Cadbury und dem verrückten Erfinder Professor Keenbean witzige, unterhaltsame Nebenfiguren vorhanden, die Richie in größter Not zu Hilfe kommen.
Mit all dem irrwitzigen Spielzeug, das der Film bislang vorführte, gelingt die Rettung und Richie fühlt sich mit neuen Freunden erstmals wahrlich "reich". Welche schöne Erkenntnis für alle, die noch nicht ihre erste Millionen haben. Für sie ist "Richie Rich" wie viele dieser Fast-Food-Filme: Es läßt sich einige Male herzhaft lachen, doch das leere Gefühl kann sich bereits beim Verlassen des Kinos selbst daran nicht mehr erinnern. Ich würde als Kind auch keine Zeit mit diesem anämisch blassen Macaulay Culkin verbringen wollen.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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