Requiem

Schweiz 1992 (Requiem) Regie Reni Mertens, Walter Marti, 81 Min.

"Requiem" ist eine bewegende Dokumentation der Soldatenfriedhöfe von Sizilien bis Nordeuropa, realisiert von den Schweizern Walter Marti und Reni Mertens. Ohne jeden Kommentar erzeugen unüberschaubare Grabfelder das Bild mörderischer Kriegszeiten. Heldengedenken wird neben Mahnung gestellt: Hier ist der 'Tod für das Vaterland' glorifiziert, dort unfaßbares Grauen versteinert. Die Architekturen von Landschaften und Denkmälern sprechen zu uns vom Umgang mit den Toten. Einige führen die Brutalität des Krieges fort, andere versuchen, wahre Fried-Höfe zu sein.

Der Schweizer Filmemacher starb im vergangenen Jahr im Alter von 76, seine Partnerin Reni Mertens, mit der er seit den 50er Jahren bemerkenswerte Filme realisierte, überlebte ihn nur wenige Monate. "Requiem" der nur durch Bilder und Musik wirkt, gilt als Endpunkt eines Rückzugs der Sprache. Der kleine Verleih Subiaco beweist mit der Neuauflage des Films Mut. Vielleicht lassen sich ja auch die anderen Filme des eigenwilligen Duos wiederentdecken.

Ein Porträt zum Tode Walter Martis findet sich unter http://taubenschlag.de/presse/1299/marti2.htm


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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