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Punk!

USA 1998 (S.L.C. Punk) Regie James Merendino, 95 Min.

Punk - was war das noch? Kann sich irgendein doof-gesoffener, beimPogo beulig gehauener und bis zur finalen Entzündung gepiercterKopf noch dran erinnern? Schade, dieser Film kann es nämlich vorlauter Biederkeit auch nicht.

Dafür zeigt er die angebliche Punk-Periode einiger Teenageraus dem mormonisch braven Salt Lake City, USA. Der Punk der Achtzigerwird grell und laut, aber auch als beiläufige Phase dargestellt.Stevo (Matthew Lillard) wird am Endedas Neonblau aus den Haaren waschen und wie Daddy Anwalt werden.Heroin-Bob, eine dauernde Kopie von De Niros Taxi Driver, hatte dieganze Zeit schon Angst vor Nadeln und nahm sowieso nie Drogen.Daß er schließlich der einzig wahre Punk gewesen seinsoll, gehört zu den Frechheit dieses Pseudo-Films. Um es mitseinen Worten zu sagen: "Punk!" ist ein Poser, er tut nur so ...

Stevo, Bob und die anderen spielen wilde Kinder. Sie nehmen gleichganz viele Drogen, damit sie ganz schnell wieder brav Karriere machenkönnen. Mit lächerlichen Revolutionsversuche undmäßigem Ekelfaktor könnte "Punk?" höchstens eineFarce sein. Irgendwann erkennt Stevos Vater nach einemverständnisvollen Gespräch "Wir reden wie unsere Eltern".Und ihr macht noch schlechtere Filme!

Während einige - etwa Terry Gilliam mit "Fearand Loathing ..." - den guten alten Zeiten einige kritischeTränen nachweinen, drängen uns andere - zum Beispiel auchder House-Film "Wasted!" - ihr schlechtes Gewissen in Form vonRechtfertigungsfilmen auf. Das Ganze wird dann noch als authentischerSzenenfilm beschrieben, hat aber mit Punk soviel zu tun, wie MickJagger mit Jugend. Hinzugemischt wurden ein paar mäßigaggressive Songs, die längst von der Musikentwicklungüberrollt wurden. Punk hieße bei diesem Film ein paarTomaten und Eier an die Leinwand! (Liebe Kinder, macht bitte nichtnach, was der böse Onkel hier erzählt ...)

So bietet "Punk!" erneut ("MörderischeFreunde") höchstens eine Show für den Nachwuchs-StarMatthew Lillard. An seiner Seite darf TilSchweiger einen durchgeknallten Dealer spielen, was wohl aucherklärt, daß dieses Machwerk in deutschen Kinosauftaucht.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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