Priestermord

USA/Frankreich 1987 (To kill a Priest) Regie und Buch: Agnieszka Holland, 117 Min.

Frei nach einigen Fakten der Ermordung des polnischen Priesters Jerzy Popieluszko zeigt die Autorin und Regisseurin Holland einen Priestermord in der Zeit des Kriegsrechtes nach 1981. Der Rahmen ist eine Version der polnischen Unbeugsamkeit ("Noch ist Polen nicht verloren") für das internationale freiheitsliebende Publikum. Der Joan Baez-Song zu Anfang und Ende ist dafür symptomatisch. Spannender wird es, wo die mit falschem Schaum-Schnee versuchte Nachstellung einer historischen Wirklichkeit aufgegeben wird. Die Darlegung der Psyche des Geheimdienstchefs und sein Haß auf den sehr schönen und naiven Christopher Lambert als Priester ist faszinierend. Es wird deutlich, daß Stefan nicht aus politischer Überzeugung extremer als seine Vorgesetzten handeln will. Das persönliche Motiv ist der Haß gegen den nur guten Menschen, der all das macht, was Stefan sich selber nicht erlaubt und ihm nur die Möglichkeit des Gegenpols zuläßt.

Eine sehr dichte Studies des Paares von Täter und Opfer, das sich gegenseitig bedingt, mit dem Schwerpunkt auf der Perspektive des Mörders.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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