Pokémon 2 - Die Macht des Einzelnen

Japan/USA 1999 (Pokémon 2000) Regie Michael Haigney, 22 + 79 Min.

Viel zu spät fürs Weihnachtsgeschäft kommt der neue Werbetrailer für das Pokémon-Marketing ins Kino ... würde der des Vorurteils volle Kritiker nun schreiben. Doch "Pokémon 2" ist mehr als nur ein Rädchen in der gigantischen Verkaufsmaschinerie um die aus Japan stammenden "Taschenmonster". Der Zeichentrickfilm, genauer: der Hauptfilm in der Doppelpackung ("Pichachu: Die Rettung", "Die Macht des Einzelnen") will den kauf- und sammelfanatischen Kids auch etwas anderes sagen als "Kauf mich!"

Die Story sieht aus wie eine alte Saga kombiniert mit dem Thema Sammelleidenschaft: Der reiche Lawrence will mit seiner gigantischen Flugmaschine drei Elemente (Feuer, Eis, Blitz) einfangen, um den mächtigen Wächter der Elemente aus dem Meer zu locken. Dabei gerät das klimatische Gleichgewicht der Erde aus den Fugen. Was für den Pokémon-Trainer Ash und seine Freunde wieder ein Abenteuer mit vielen Pokémon-Duellen bedeutet.

Die digital animierte Klimakatastrophe stellt tatsächlich einen "moralischen Wert" des Films dar. Und auch vor dem maßlosen Sammeln wird gewarnt. Selbstverständlich gibt es gleichzeitig wieder neue Pokémonfiguren, die schnell zu den mehr als 150 bisherigen erstanden werden müssen. Der Werbetrailer mit Handlung und Auszüge aus dem zugehörigen Soundtrack sieht auch noch ganz ansprechend aus: Er spielt mit Achterbahnfahrten und fantastischen Gebilden große Action nach (und bereitet die Kids auf dieselbe vor). Die Folklore um ein Inselvolk geht ästhetisch in Richtung "Tim und Struppi", nur wird hier allein das Reich der Kommerzfantasie abgezeichnet. So viel zur Moral der Mogelpackung: Wenn ein Kind nach dem Film tatsächlich seine Pokémons abgeben sollte, schaue ich ihn mir glatt noch mal an.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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