Okay

Dänemark 2002 (Okay) Regie Jesper W. Nielsen mit Paprika Steen, Ole Ernst, Troels Lyby 93 Min.

Nix ist Okay! Da kann Nete (Paprika Steel) noch so viel gute Miene machen. Die Powerfrau sorgt für das Einkommen des schriftstellernden Gatten Kristian und der pubertierenden Tochter Katrine. Mit Problemen wie dem Zahnspangen-Protest kommt Nete noch zurecht. Als aber ihr Vater auf Krebs im finalem Studium diagnostiziert wird und man ihn bei der Tochter einquartiert, bricht alles, aber auch alles auseinander: Die kühle Beziehung zum Vater birgt schon genug Spannungen. Dazu will er aber einfach nicht pünktlich sterben und nervt putzmunter. Außerdem verbündet sich die aufmüpfige Tochter mit dem Opa gegen die Familientyrannin Nete. Und Christian verzieht sich frustriert zu einer Geliebten. Dann gibt es noch Netes schwulen Bruder, der seit Jahren nicht mehr mit dem Vater gesprochen hat und der jetzt mit peinlich arrangierten Treffen versöhnt werden soll. Neben seiner Entscheidung, ob er lesbischen Freundinnen Samen spenden soll.

Okay, das klingt alles vielleicht zu schematisch und es ist auch wahrlich nicht das erste Mal, dass so eine Geschichte in einer Balance aus Humor und rührender Einsicht verfilmt wurde. Aber dänische Filme haben seit ein paar Jahren einfach außergewöhnlich viel Power und Qualität, dogmatisch oder auch nicht. Und so ist es auch ganz okay, dass sich "Okay" auf die Powerschauspielerin Paprika Steel (aus den Dogma-Filmen: Das Fest, Mifune) verlässt. Sie spielt bittere Härte, den störrischen Dickschädel ebenso packend wie den Zusammenbruch. Regisseur Jesper W. Nielsen inszeniert das Ganze mit gutem Tempo, es gelang ihm, Menschelndes modern einzufangen - so ist dieser Film doch ganz okay.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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