Null Uhr 12

BRD 2001 (Null Uhr 12) Regie Bernd Michael Lade, 93 Min. FSK ab 12

Dem bekannten Schauspieler Bernd Michael Lade (Tatort-Kommissar Kain) gelang bei seiner ersten Regiearbeit eine schöne Melange aus Krimihandlung und Charakterstudien.

Es beginnt wie eine klassische Gangstergeschichte mit den üblichen Verdächtigen: Ein Geldtransporter wird ausgeraubt und in der Nähe des Tatortes warten fünf Personen auf die U-Bahn. Der ermittelnde Kommissar lässt sie festnehmen und verhören - ohne Ergebnis. Die Überwachung der nächsten Tage verändert allerdings die Leben der fünf nachhaltig.

Der Klinkenputzer Martin (Dieter Landuris) schmeißt den miesen Job hin, die einsame Programmiererin Maria (Isabella Parkinson) verschleißt reihenweise Callboys, der Zocker Frank (Mario Irrek) leistet sich was. Der Taxifahrer Jonas (Regisseur Lade), ein ehemaliger Fotograf mit tragischem Trauma, kommt seiner Ko-Verdächtigen Kathrin (Meret Becker) näher.

Wie es weitergeht, bleibt unfreiwillig unklar. Nach einer lebendige Einführung schafft es Lade zwar, das Interesse an den meisten Figuren zu halten, aber die Plausibilität der Story geht schnell verloren. Leider kommen auch falsche Worte und Töne hinzu, der Umgang miteinander stimmt nicht. Abgegriffene Themen machen es gefährlich, sagen zu lassen: "So ist das Leben". Doch vor allem das Spiel von Meret Becker und Bernd Michael Lade selber machen dieses Debüt reizvoll, auch wenn anscheinend niemand diesen Film auf Anhieb entschlüsseln kann.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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