New Police Story

Hongkong 2004 (San ging chaat goo si) Regie: Benny Chan mit Jackie Chan, Nicholas Tse, Charlie Yeung 124 Min. FSK ab 16

Wie ein Computerspiel! Diesen Vorwurf wendet Hongkongs Action-Spaß-Legende Jackie Chan bei diesem besten Chan-Film seit langem mit Raffinesse in eine originelle Handlungsfinte um. Jackie Chan ist nach ebenso albernen wie rasanten internationalen Action-Produktionen ("Das Medaillon", "Shanghai Knights", "In 80 Tagen um die Welt") endlich wieder in seinem Element. In Hongkong, im fünften Teil einer Filmreihe, der ihn ganz neu zeigt: "New Police Story".

Einst erfolgreichster Polizist, der Held für unlösbare Situationen, jetzt ganz unten. Inspektor Wing (Jackie Chan) landet in der Gosse, dort wo es die meisten erfolgreichen Actionfiguren irgendwann mal hinführt. Der Kommissar verwand es nicht, dass eine Gang junger, maskierter Leute sein ganzes Team in eine böse, sadistische Falle lockte und vor seinen Augen massakrierte. Nun ein Jahr später liest ihn trickreich ein junger Kollege auf, zwingt ihn praktisch, den Kampf gegen die skrupellose Bande wieder aufzunehmen. Diese hat höhnisch die damalige Hinrichtung der Polizisten zum Computerspiel gemacht, dabei aber übermütig gleich die nächsten Schachzüge mit eingebaut ...

Der neue Jackie Chan ist nicht nur wegen der Leidenstiefe, die sich Actionhelden nur in ganz besonderen Momenten gönnen, eine "New Police Story". Denn in den übertrieben melodramatischen Momenten dieser Action-Tragödie Score wirkt Chan mit seinen begrenzten schauspielerischen Möglichkeiten etwas albern. Rennend Gefühle ausdrücken, die dann in Zeitlupe auch noch gut rüberkommen, ist halt nicht leicht. Doch der Kampf gegen eine Gruppe krimineller Extremsportler liefert Jackie Chan hervorragende Action-Szenen und -Partner. Auf die teilweise nervend dummen Scherzchen der letzten Filme verzichtet er - fast: Nach einer gekonnt inszenierten Rettung eines Busses landen gleich tausende Badeenten im Meer und das Finale im Lego-Laden passt zur Gang frustrierter Kinder. Trotzdem endlich ein erwachsener Film des immerhin über 50-jährigen Action-Flummis.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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