Nathalie

F 2003 Regie Anne Fontaine mit Fany Ardant, Gérard Depardieu, Emmanuelle Béart 105 Min. FSK ab 16

Catherine (Fany Ardant) entdeckt eines Tages auf dem Anrufbeantworter ihres Mannes Bernard (Gérard Depardieu) die Nachricht einer Frau, die sich bei ihm für einen wunderschönen Abend bedankt. Sie stellt ihn zur Rede, er gesteht ihr, dass es ein Einzelfall gewesen ist, doch fortan kann sie ihm nicht mehr vertrauen. Daher heuert sie die Prostituierte Marlène (Emmanuelle Béart) an. Sie soll ihn als Nathalie getarnt verführen und Catherine regelmäßig Bericht erstatten. Immer öfter taucht Catherine am Arbeitsplatz Marlènes auf, um sich ihre Geschichten anzuhören und entfernt sich dadurch immer mehr von ihrem Mann hin zu Marlène.


Was für eine Besetzung: seit Ozons „8 Frauen“ hat man wohl nicht mehr so viele Stars des französischen Kinos in einem Film gesehen. „Nathalie“ ist aber vor allem ein Film für Fany Ardant („Elizabeth“), die die Gedankenwelt Catherines überzeugend vermittelt. Auch Béart („Mission: Impossible“) und Depardieu („1492“) bieten eine gewohnt gute Leistung und machen den Film zumindest auf schauspielerischer Seite sehenswert. Leider kann da das Drehbuch von Jacques Fischi („Nelly und Monsieur Arnaud“) nicht mithalten. Das Ende ist abseh- und die Täuschung durchschaubar. Viele Szenen wiederholen sich einfach nur und man sehnt sich die ganze Zeit nach einer Aussprache, die für Auflösung sorgt. Aber stattdessen zelebriert Regisseurin Fontaine die Gegensätze zwischen dem Bordell und der Aussenwelt. Dies findet auch Ausdruck im Soundtrack von Pianovirtuose Michael Nyman („Das Piano“), der diese Szenen mit Downbeat unterlegte, während ansonsten seine Eigenkompositionen zu hören sind. Aber auch er kann „Nathalie“ leider nicht retten, ebenso wenig wie Catherine ihre Ehe.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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