Standing in the Shadows of Motown (Universal)

Oft wünscht man sich bei guten Musikbüchern, dass es direkt einen Soundtrack dazu gibt. Aber meist muss man ihn sich selber zusammen brennen. Anders beim fantastischen "Standing in the Shadows of Motown" (Universal), dem eine kühne Behauptung zugrunde liegt: Im Geiste von Brechts "Fragen eines lesenden Arbeiters" meinte Allen Slutsky, eine Gruppe bislang unbekannter Studiomusiker sei eigentlich verantwortlich für den legendären Sound und die unzähligen Hits von Motown. Erst die Arrangements der genialen Musiker im Hintergrund machte aus den Kompositionen und den vagen Ideen der Produzenten echtes Hitmaterial.

Dass "The Funk Brothers" tatsächlich Marvin Gaye, Stevie Wonder, The Temptations, The Four Tops, Diana Ross oder The Supremes groß gemacht hätten, ist ziemlich verwegen, aber jeder Grund ist ein guter, um die alten Hits noch einmal neu einzuspielen. Diesmal stehlen bekannte und exzellente Sänger wie Joan Osborne, Meshell Ndegeocello, Bootsy Collins, Ben Harper oder Chaka Khan den wieder belebten Studio-Opas des "Detroit Social Club" die Show. Dabei stellt man zwar auch fest, dass meist die Originalversion doch die bessere war, aber auch die neuen Interpretationen machen Spaß - im Film und auf dem guten Soundtrack zum Film, der hoffentlich auch irgendwann mal in Aachen läuft. (ghj)

 


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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