Mr. Bones

Südafrika 2001 (Mr. Bones) Regie: Gray Hofmeyr Mit: Leon Schuster, David Ramsey, Faizon Love 101 Min. FSK: ab 6

Die (Film-) Götter müssen tatsächlich verrückt sein! Im Geiste des "klassischen" Blödelerfolgs aus Südafrika verkaufen sich Afrikaner wieder mal als exotische Lachnummern. Doch erneut klingeln die Kassen - bislang nur in Südafrika.

Während hochdramatische Umwälzungen das Land zerreißen, die Aids-Fälle katastrophal zunehmen, Kriminalität unkontrollierbar wird, amüsiert man sich in "Mr. Bones" mit meist schwarzen Trotteln, die zu ihren Wurzeln zurück finden: Das nach einem Flugzeugabsturz gefundene weiße Waisenkind wird im Laufe der Jahre zum prophetischen Knochenleser Bones (Leon Schuster). Als der Häuptling schwer erkrankt, sucht Bones den verlorenen Sohn des Königs in der Spielerstadt Sun City, wo gerade ein Golfturnier stattfindet. Dessen amerikanisierter Star wird schnell als Waisenkind ausgemacht, er hat allerdings keine Lust auf Landpartien und so wird er mit viel Gerangel auf Umwegen zum Stamm geschleppt, wo eine Überraschung wartet, wenn sie sich bis dahin nicht tot gelacht hat ...

Es ist oft nicht klar, wer in "Mr. Bones" die größeren Deppen sind, die Wilden oder die Zivilisierten. Wir amüsieren uns endlos quälend über die ungeschickten Begegnungen mit einer anderen Zivilisation. Der Zeitraffer aus den Urzeiten der Komödie Aber im Zweifel ist immer der der Depp, der im größeren Haufen Elefantendung landet. Moderner Humor kommt anscheinend nicht mehr ohne aus, deshalb gibt es als Ekeleinlage viel Spuke, Vogelkacke, drastische Anal- und Fäkalscherze. Die Figurenpalette setzt sich aus radebrechenden Spardenkern zusammen, wobei auch ein paar Alibi-Weiße ihr Fett abbekommen. Der Slapstick ist übertrieben in Mimik und Handlung. Nach den Ideen von Mowgli und Tarzan ist die Story nicht mehr als ein Nachbau simpler Disney-Filme, angepasst an südafrikanische Verhältnisse. Ansonsten ist ein langweiliger Sportfilm eingemixt, bei dem der Golfslang kalauernd einen Birdie vom Himmel holt. Um dem ganzen Blödsinn noch eine Moral zu verpassen, lernt der Held, mit den eigenen traditionellen Talenten zu gewinnen. Ein verlogener Hohn!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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