Die Monster AG

USA 2001 (Monsters, Inc.) Regie Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman 92 Min.

Die Nacht hat einen Schrecken weniger: Wer hätte gedacht, dass es soviel Spaß macht, hinter die Kulissen der Kinderängste zu schauen?

Die Mitarbeiter der Monster AG sind für die nächtlichen Albträume, das Bedrohliche hinter den Türen oder unter dem Bett zuständig. Die Monster in jeder denkbaren Gestalt haben keine besondere Freude an den Kinderschreien, sie brauchen sie einfach zum Überleben, sie tun nur ihren Job. Denn Monstropolis hat Energieprobleme. Und dagegen hilft nur eins: Neue Tür anliefern lassen, rein ins Kinderzimmer, tüchtig schrecken und den Schrei auf Flaschen saugen. Meister seines Faches ist der große, haarige Sulley. Mit seinem quirligen Assistenten führt er die Schrei-Rangliste an. Doch die Zeiten sind hart, die Kinder von heute erschrickt kaum noch was. Und immer sitzt den schrecklichen Monstern eine Angst im haarigen Nacken: Wenn einmal ein Kind durch die offene Tür ins Monstropolis käme, wäre das Überleben aller bedroht, eine Kindastrophe! So kann man sich den Schrecken für Sulley und Mike vorstellen, als ihnen die kleine Buh plötzlich in den Schoß fällt ....

Allein die Grundidee, bunte Schreckgestalten - die gar nicht wirklich furchtbar aussehen - in hellen Panik vor harmlosen Kindern zittern zu lassen, ist genial. Wie Pixar, die digitalen Trickfilmzauberer von "Toy Story" und "Das große Krabbeln", dann den Animationsspaß umsetzten, ist ein Fest für Herz und Lachmuskeln.

Mit Glenn Miller-Swing purzeln die Gags im Minutentakt durchs Bild, vom pathetischen Monsterauftritt a la "The real Stuff" bis zur Action-Achterbahnfahrt durch ein fantastisches Türen-Labyrinth. Die Monster sind eigentlich sehr menschlich und haben nicht nur viele Haare sondern auch eine sehr animierte Mimik. "Monster AG", die liebenswerte Geschichte von der Kleinen und dem Biest, ist richtig was fürs Herz und für jedes Alter. Es geht, wie oft in Kinderfilmen darum, seine Ängste zu überwinden. Vielleicht ist Randall, die heimtückische Eidechse, dabei etwas zu gemein geraten. Sie könnte kleinere Kinder tatsächlich erschrecken. Ansonsten wird es nach "Monster AG" sicher weniger Angst im Kinderzimmer geben. Denn die simple Erkenntnis, das Lachen viel besser als Schrecken ist, löst nicht nur die Energieprobleme von Monstropolis.

Und - alles wären wir nicht schon von diesem monströsen Spaß genug verwöhnt, schenkt uns Pixar auch noch den preisgekrönten Vorfilm "For the Birds" dazu.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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