Mitten ins Schwarze (ZDF)

Günter H. Jekubzik

Nicht mit einem ernsten, anklagenden Vibrieren in der Stimmlage kam dieser Beitrag zur Situation von Ausländern in Deutschland daher. Ganz anders als zum Beispiel Spiegel-TV oder all die anderen Magazine zauberte Das Kleine Fernsehspiel "Mitten ins Schwarze" auch Lebensfreude im Zusammensein von 'Schwarz' und 'Weiß' auf den Bildschirm. Gerade die Argumente, die Moise Matura dazu bewegten nach Deutschland zu kommen, klangen angenehm anders im Chor der thesenhaften Widerlegung rassistischer Parolen. Der Regisseur aus Simbabwe behielt in seiner autobiographischen Mischung aus Dokumentation und Inszenierung den mutigen, selbstbewußten Erzählton auch beim originellen Aufzählen seiner Erlebnisse mit den Fremdenfeinden bei. Sei es der 'Negerkuß' im Kindermund oder die spontanen Äußerungen von Passanten - diese direkt aufgenommenen Kleinigkeiten gehörten zu den Höhepunkten des Films. Die gestellten Beziehungsprobleme wirkten dagegen steif und träge. Ein Vergleich verschiedener Kulturen, gesehen mit den Augen des Fremden, aber auch ein aktueller Beitrag zu einer schrecklichen Situation. Moise Matura nutzte in seiner - formal etwas schwachen - Dokumentation, das Fernsehen endlich einmal nicht als Flucht vor dem Alltag sondern als Spiegel des Lebens.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo