Men in Black 2

USA 2002 (Men in Black 2) Regie: Barry Sonnenfeld Mit: Tommy Lee Jones, Will Smith, Rip Torn 82 Min. FSK ab 12

"Gleicher Planet, anderer Abschaum" - so lautet das Rezept mit dem der Nachfolger von "Men in Black" nach fünf Jahren ins Kino locken will. Viel mehr ist zu "Men in Black 2" eigentlich nicht zu sagen: "Gleiche Story, andere digitale Schaumschlägerei"

Ein Raumschiff schießt sich wie Cowboys und US-Präsidenten den Weg durch die Galaxien, lässt reihenweise Planeten explodieren und landet auf der Erde - als Miniaturrakete! Auch das ihm entsteigende Wesen Serleena sorgt anfangs für Überraschungen: Von "harmlos" wechselt es seine Erscheinung angesichts einer Dessous-Reklame zu "Vamp" (Lara Flynn Boyle), der begierige Vergewaltiger wird als erster Erd-Snack vernascht. Irgendwie steht auf Serleenas Souvenirliste "das Licht" - man ohne Blackout erinnert sich: "die Galaxie" wurde im ersten "Men in Black" auf dem blauen Planeten gesucht. Doch das ist wiederum ziemlich egal, nur dass das attraktiv verkleidete Tentakelwesen Serleena eine alte Rechnung mit Agent Kay (Tommy Lee Jones) offen hat, treibt die Handlung weiter.

Kays Erinnerungen wurden am Ende von "MIB 1" mit dem bekannten Gedächtnislöscher im Kuliformat weg "geblitzt", doch jetzt brauchen die Men in Black, die Einwanderungsbehörde für Außerirdische, wieder die Erfahrungen ihres alten Kollegen. Agent Jay (Will Smith) ist mehr als glücklich, seinen Partner Kay wieder zu aktivieren und die Schwierigkeiten mit einem störrischen Postbeamten, der Superagent werden soll, sorgen eine Weile für anständige Komik auf der Basis der Schauspielkunst von Smith and Jones.

Danach übernimmt Tricktechnik die Regie und es breitet sich Langeweile aus. Die Macher der Männer in Schwarz haben sich mit der gesteigerten Rechnerleistung verrechnet: Denn der Erfolg von "Men in Black" hing vor allem zusammen mit dem Charme eines jungen Will Smith als naiver Alien-Jäger und -Pfleger; mit dem absurden Ekel, den der Außerirdische in der Hülle eines Bauerntrottels (Vincent D'Onofrio) verbreitete; mit dem guten, gag-gespickten Drehbuch. Jetzt gibt es einen sprechenden Hund, der erst wirklich komisch wird, wenn er "Wild Thing" singt. Dazu mehr Aliens, die kaum mehr interessieren als die übliche Mafia-Bande mit deren interessanten Physiognomien. Auch im Frauenfach ersetzt das Äußerliche (Lara Flynn Boyle) den Typ mit Charakter (Linda Fiorentino). Vor allem weil der Grundgag, dass un- und anständig angemeldete Aliens überall in unseren Städten leben, nicht mehr richtig überrascht, macht es sich unangenehm bemerkbar, dass dem Team von "Men in Black 2" nichts Neues eingefallen ist.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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