Melinda und Melinda

USA 2004 (Melinda and Melinda) Regie: Woody Allen mit Radha Mitchell, Will Ferrell, Amanda Peet, Wallace Shawn, Neil Pepe, Stephanie Roth Haberle 100 Min. FSK o.A.

Liebeswirren für die Woody Allen-Generation, einmal tragikomisch und das andere mal komisch tragisch mit der gleichen Figur Melinda im Zentrum. Raffiniert, spritzig und mit Hintersinn kann Woody Allen in seinem mittlerweile vorletzten Film noch einmal überzeugen.

Zwei Autoren samt Damen streiten sich beim Abendessen: Ist die Tragödie oder die Komödie die Gattung, die dem menschlichen Wesen besser entspricht? Um der Sache auf den Grund zu gehen, erzählen der erfolglose Tragiker und der gefeierte Optimist ihre eigene Geschichte von Melinda (Radha Mitchell). Sie stolpert auf jeden Fall in ein Abendessen von erfolgreichen und -suchenden Intellektuellen, wir sind schließlich in Manhattan! Als verzweifelte und einsame Mörderin erhält sie bei ihrer Jugendfreundin Laurel (Chloë Sevigny) Unterschlupf, kriegt dank gemeinsamer Bemühungen einen neuen Mann ab, mit dem Laurel dann aber ein Verhältnis hat - das muss böse enden.

Als Nachbarin voller Schlaftabletten startet Melinda in die Komödie, gewinnt neue Freunde und im chancenlosen Schauspieler Hobie (Will Ferrell) einen heimlichen Verehrer. Doch erst als dessen rücksichtslose Frau Susan (Amanda Peet aus "So was wie Liebe") mit einem protzigen Zahnarzt ins Bett geht, traut sich Hobie die Liebe zu. Der Beziehungsreigen dreht allerdings noch eine dieser ach so menschlich dummen Runden, bevor sich das Happy End in den Armen liegt.

Wie Alain Resnais bei "Smoking" / "No Smoking" konjugiert Woody Allen voller Witz die Genres durch. Die Erzähler liefern die Kommentare und die andere Variante direkt mit, Hauptfigur sowie Motive wiederholen sich reizvoll. Und obwohl Woody Allen nicht selbst mitspielt, kann man seinen Humor in Will Ferrells hyperaktiv unsicherem Hobie genießen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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