Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich

USA 2004 (Meet the Fockers) Regie: Jay Roach mit Robert De Niro, Ben Stiller, Dustin Hoffman 115 Min. FSK ab 6

Der Pechvogel Gaylord Focker hat es doch tatsächlich geschafft, den Antrittsbesuch beim neurotischen Schwiegervater Jack Byrnes zu überleben. Und die Komödie über den Horror nicht ganz normaler Schwiegereltern mit einem typischen Ben Stiller und dem überraschend komischen DeNiro lockte vor drei Jahren 3.2 Mio. Zuschauer in deutsche Kinos. Schön für den Nachfolger, dass es ja noch die anderen Schwiegereltern gibt ...

Ausnahmsweise läuft alle bestens beim tollpatschigen Gaylord Focker (Ben Stiller) und selbst das Wiedersehen mit dem Schwiegervater Jack Byrne (Robert DeNiro), dem rechts-extremen Ex-CIA-Agenten, läuft halbwegs glatt, abgesehen von einem Nasenstüber und einer zerdepperten Windschutzscheibe. Doch die große Show wird das Aufeinandertreffen der Schwiegereltern mit den linken und extrem lässigen Eltern von Gaylord. Da trifft der extrem verklemmte Konservative Jack auf den lässigen Bernie Focker (Dustin Hoffman), der zur Begrüßung erwähnt, was für einen tollen "jüdischen Marlon Brando" er doch mit nur einem Hoden gezeugt habe. Die jiddische Mama Roz (Barbara Streisand) ist nebenan noch mit einem Sexkurs für Senioren beschäftigt und Gaylord räumt hektisch Dildos und Fruchtbarkeits-Götter aus dem Gästezimmer weg.

Selbstverständlich gehören reichlich Zoten zu Filmen von und mit Ben Stiller ebenso wie seine Probleme mit Tieren. Die Kombination macht seit "Alle lieben Mary" seinen Erfolg als Schauspieler und Regisseur aus. Diesmal legt sich Fockers rammelnder Pinscher Moses selbstverständlich mit Jacks hochintelligenter Katze an, die sogar das Klo abziehen kann. Die Fortsetzung kann man sich vorstellen, doch einen panischen Dustin Hoffman, der Jacks geliebte Privat-Kloschüssel zerschlägt, muss man sehen!

Dabei fällt die Handlung unter der Gürtellinie zwar besonders laut aus, aber der Rest an ausgewogener Komödie fängt dies ab. Gaylord darf sich gegenüber seinem Schwiegervater, diesem elitären Spezialisten im Runtermachen anderer, emanzipieren. Und Jack darf dank einer erotischen Massage seiner neuen Anverwandten Roz endlich mal locker werden - DeNiros Gesicht dabei ist unbeschreiblich.

Die Erfolgsformel aus dem ersten Teil wird durch die Figuren von Dustin Hoffman und Barbara Streisand routiniert belebt. Zu den exzellenten Darstellern gibt es ein ausreichendes Maß an Handlung und einige genial komische Momente. Wobei man in den letzten Szenen mit Jesse Owens (Bens dauernder Film-Kumpel taucht als angelernter Rabbi wieder auf) mit richtig schön sinnlosen Albernheiten plötzlich aus dem routinierten Komödien-Einerlei aufgeschreckt wird.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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