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Mein Bruder Kain

USA 1991 (Raising Cain) R. und Buch: Brian de Palma, 92 Min.

Brian de Palma hat als Regisseur viele Persönlichkeiten: Er ist bekannt für seine Hitchcock-Zitate und gefürchtet, weil er mit hemmungslos banalen Effekten schockt. Zeitweise inszeniert er Szenen, die filmgeschichts-verdächtig sind (das Finale von "Die Unbestechlichen"), manchmal gelingen ihm sogar ganze Filme ("Fegefeuer der Eitelkeiten"). Sein Neuer ist eine krude, zeitweise unlogische Mischung aus unnötigen Längen, einigen grundlosen Spielereien und zwei außergewöhnlichen Sequenzen, die nur Film so unglaubwürdig und doch faszinierend hinlegen kann.

Die multiple Persönlichkeit von de Palmas Hauptfigur Carter Nix wird schnell deutlich: Während er den liebevollen Vater und Kinderpsychologen lebt, entführt sein "Bruder Kain" reihenweise Kinder und tötet die Mütter. Carters Frau Jenny hat nebenbei eine fürs Publikum äußerst verwirrende Affäre, die sie und die Dramaturgie des Films in Lebensgefahr bringen. John Lithgow, der Darsteller Carters, kann seine Fähigkeiten nur in einer Szene ausspielen und gekonnt seine Identitäten wechseln. Es bleibt zu hoffen, daß Brian de Palma zu einer anspruchsvolleren Persönlichkeit zurückfindet.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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