Match Point

GB 2005 (Match Point) Regie: Woody Allen mit Scarlett Johansson, Emily Mortimer, Jonathan Rhys-Meyers 123 Min. FSK ab 12

Der Zufall möglicherweise hat diesmal die Hauptrolle: Kopf oder Zahl? Schrödingers Katze eröffnete die Möglichkeiten zahlloser paralleler Universen und den Fluch des besseren Lebens immer auf der anderen Seite. Der Pole Kieslowski ließ den Lauf einer Münze über das Schicksal seiner Figuren entscheiden. Und nun macht auch Woody Allen sein Spiel mit der Münze. Allerdings sind es Pfund statt Dollar, denn der Ur-Einwohner von Manhattan drehte nun mit britischen Produzenten.

Wohin kippt die Münze? Geht der Ball übers Netz oder nicht? Das Schicksal in Form einer gelben Filzkugel wird das Leben des Ex-Profis Chris (Jonathan Rhys-Meyers) bestimmten. Im noblen Tennisclub lernt er Tom Hewett (Matthew Goode) kennen und fädelt es geschickt ein, in dessen reicher und nobler Familie zu landen. Denn Toms naive Schwester Chloe (Emily Mortimer) verliebt sich in ihn und wird ihn heiraten. So weit, so skrupellos glatt. Als Chris sich allerdings lüstern auf Toms Verlobte Nola (Scarlett Johansson) stürzt, eine talent- und arbeitslose amerikanische Schauspielerin, wird es dramatisch ...

Es ist ein gemeines Spiel, das die irischen und amerikanischen Aufsteiger in den besseren Kreisen spielen. Doch die Motive und der Grad an Schlechtigkeit unterscheiden sich. Woody Allen seziert dies trefflich und humorvoll, schwarz und bitter, "Schuld und Sühne" auf und um den Center Court. Viele meinten schon bei der Premiere in Cannes, "Match Point" sei der beste Woody Allen seit langem. Aber tatsächlich ist er lang nicht so spritzig und gemein wie die guten Allen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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