Männerzirkus

USA 2001 (Someone Like You) Regie Tony Goldwyn, 97 Min. FSK ab 12

Hört sich nicht besonders nett an, die Theorie von der "Alten Kuh", die von gelangweilten Männern immer irgendwann gegen eine neue eingetauscht wird. Im Prinzip ist auch der Film nicht besonders nett zu seiner liebeskranken Protagonistin Jane. Aber er verpackt diesen x-ten Harry und Sally-Aufguss sehr bemüht.

Die TV-Redakteurin Jane (Ashley Judd) ist auch mit dem Tarzan-lastigen Namen eine auf- und abgeklärte Frau. Trotzdem verfällt sie dem neuen Kollegen Ray (Greg Kinnear) hemmungslos. Nach sechs Wochen Glück bemerkt sie indes typisches Verhalten aus Tiersendungen: Entweder brechen die Männchen in Flucht aus oder sie imitieren den Vogel Strauß.

Frustriert zieht Jane bei ihrem leichtlebigen Kollegen Eddie (Hugh Jackman) ein, der wegen seiner Vielweiberei einen üblen Ruf genießt. So wird der Schwerenöter zum besten Freund, Tröster und Anschauungsobjekt. Es folgt ein Beziehungs-ABC, das anfangs mit Humor reizt und ganz auf die Schauspielerin Ashley Judd setzt. Sie spielt eine unglaubliche Mischung aus kleinem Mädchen und postfeministischer Durchblickerin. Selbstverständlich hat sie einen tollen, gut bezahlten Job, sieht nicht schlecht aus und hat nur eine Sorge: Männer. Irgendwann verfasst Jane ihre Beobachtungen unter Pseudonym zu einer wissenschaftlich klingenden Kolumne und wird zum angesagten Medienstar.

Dieser "Männerzirkus" erzählt eine Geschichte, wie sie täglich im Film passiert. Sie beginnt flott, gestaltet sich zunehmend sentimentaler. Es wird viel geflennt, das kleine Herzeleid will vergebens als bewegende Story durchgehen. Am Ende funktioniert nicht mal das Happy End mit Van Morrissons Gedudel richtig. Für die sehr präsente Ashley Judd bietet dieser "Männerzirkus" eine nette Schauspielübung, allen anderen vertreibt sie die Zeit ohne anstrengende Irritationen.

http://www.maennerzirkus.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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