Lucky Break - Rein oder raus

GB 2001 (Lucky Break) Regie Peter Cattaneo, 112 Min.

Nach seiner überraschenden Erfolgskomödie "Ganz oder gar nicht" über strippenden Arbeitslose in Großbritannien erhielt der Regisseur Peter Cattaneo unzählige Angebote - auch aus Hollywood. Aber er entschied sich für seine eigene Geschichte, blieb im Lande, verdaute den Oscar-Streß und erzählt nun in der Knast-Komödie "Lucky Break" wieder von kleinen Helden.

Jimmy Hands (James Nesbitt) landet nach einem erbärmlichen Banküberfall verdientermaßen im Knast. Auf dem Tiefpunkt seiner kläglichen Karriere findet er mit dem Musical liebenden Gefängnisdirektor Graham Mortimer (Christopher Plummer) eine verwandte Seele. Vor allem weil die alte Knast-Kapelle als Aufführungsort einer Insassen-Inszenierung die besten Aussichten für einen Ausbruch bietet, übernimmt Jimmy die Hauptrolle des liebenden Lord Nelson in einem Stück Mortimers. "Theater gibt einem die Chance, mal aus dem Alltag ausbrechen," meint der naive Anstaltsleiter. Jimmy nickt nur viel sagend. Bis auf die üblichen Schwierigkeiten mit Stimmlage, dem sadistischen Oberwärter und dem einen schlimmen Gangster läuft alles nach Jimmys Plan. Wenn da nicht die Anstalts-Psychologin Annabel (Olivia Williams) wäre, die seine Gefühle auch noch erwidert: Was tun, wenn die Liebe ausbricht?

Auch wenn sich Peter Cattaneo in seinem zweiten Kinofilm nicht als Überflieger zeigt, liefert er mit "Lucky Break" dank netter Figuren und ausreichendem Witz ein sympathisches Vergnügen. Angefangen beim britischen Clooney-Nachbau James Nesbitt sind die lauten und leisen Verlierer mit Liebe und Nachsicht gezeichnet. Ihre Tölpeleien amüsieren, ihre Schicksale rühren. Altstar Christopher Plummer vergnügt als in Musicals vernarrter und zu Recht verkannter Komponist. Schade, dass bei so langer Vorbereitung nicht mehr Schwung in der von Cattaneo geschriebenen Geschichte steckt und auch den Zuschauern die Zeit im fröhlichen Knast mal zu lang wird. Aber vielleicht ist "Lucky Break" nur ein Ausreißer und im nächsten Film vergnügt uns der Britte wieder so umwerfend wie in "Ganz oder gar nicht".

http://www.luckybreak-derfilm.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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