Liebe und andere Grausamkeiten

Kanada 1993 (Love and human remains) R: Denys Arcand, 110 Min.

Filme über das Leben, das Lieben, die Ängste und die Arbeit einer Generation liegen gut im Trend. Diesmal geht es um die nach '65 Geborenen, die alle glauben, daß mit ihnen irgendetwas nicht stimmt. Ob es tatsächlich an den Mikrowellen liegt? Sicherlich geben diese Filme für die nächsten Generationen bestes soziologisches Material ab. Das momentane Publikum steckt vielleicht zu sehr in den geschilderten Situationen, um restlos begeistert zu sein.Auf vier Personenstränge aufgefächert, zeigen sich hauptsächlich die Probleme von Liebe und Sex in den vier gebräuchlichsten Orientierungen: Je zwei Männer und Frauen sind mal hetero-, mal homosexuell. Dazu rückt über die Medien eine Mordserie näher. Vielschichtig vermengen sich Innen- und Außenleben. "Liebe und andere Grausamkeiten" sind verbindungsreich gut konstruiert, aber oft nicht dicht genug. Stellenweise hält nur die Frage nach dem Mörder den Film beieinander. Dann wieder gelingt dem Regisseur, der für "Jesus von Montreal" mit Auszeichnungen überschüttet wurde, ein wunderbarer komödiantisch-peinlicher Liebesabend. Auch in Hinsicht auf die wertfrei konstatierten Seltsamkeiten der Spezies Mensch, bleibt im Vergleich mit zum Beispiel Egoyans "Exotica" nur der Eindruck von Mittelmaß, formal wie dramaturgisch.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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