Leningrad Cowboys meet Moses

Finnland 1994, Regie: Aki Kaurismäki, 95 Min.

Aki Kaurismäki machte mit seinem Film "Leningrad Cowboys go America" aus einer unbekannten finnischen Rockgruppe die internationalen Kultfiguren Leningrad Cowboys. Das lag nahe, da zu Akis frühen Schandtaten Musikvideos gehörten. So hatte er ein paar Figuren, die eigentlich nur 'rumzustehen brauchten und ja keine Miene verziehen durften, damit es komisch wird. Und die Cowboys hatten plötzlich ein Haufen Konzerte in aller Welt. Zu dem neuen Cowboys-Konzertfilm "The Total Balalaika Show" erzählte Produzent und Regisseur Kaurismäki in seinem lakonischen Finn-Englisch, die Musik sei so laut gewesen, daß sich sowieso niemand um seine Anweisungen gekümmert habe. Irgendwie wirkt "Leningrad Cowboys meet Moses" ähnlich. Die Nummernrevue versammelt teils mexikanisch, teils originalgetreu in russischen Uniformen verkleidete Cowboys mit ihren Markenzeichen, den überlangen, bügelbrettsteifen Haartollen und den tödlich spitzen Stiefeln, Größe 67. Ihre Heimreise über den Ozean und durch Europa bietet kurze Auftritte, unglaubliche Begebenheiten und landesübliche Spezialitäten: In Deutschland werden die Cowboys ersteinmal verhaftet. Kaurismäki erweist sich mit der Hauptfigur Moses als äußerst bibelfest. Der Halunke weiß, daß ein Dornbusch mit Benzin heller brennt und wenn es nicht genug Brot und Fisch zum Teilen gibt, muß er halt alles alleine aufessen.

Bei "Leningrad Cowboys meet Moses" läßt es sich ohne durchgehenden Faden immer wieder kurz ablachen und danach warten wir Fans von Aki geduldig auf den nächsten 'echten Kaurismäki'.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo