The Legend of the evil lake

Südkorea 2003 (Cheonnyeon Ho) Regie: Kwang-Hoon Lee mit Jun-Ho Jeong, Hyo-Jin Kim, Hye-Ri Kim 92 Min. FSK ab 16

Das asiatische Kino hat in seinen magischen Kampffilmen eine ganz eigene Ästhetik entwickelt. Vom Hong Kong-Kino lernten die Helden und Hexer zu fliegen, die Schwerkraft ließen sie unter sich zurück, ein kräftiges Schieben mit der Hand erschüttert die Erde und lässt Stürme losbranden. Aus den "Chinese Ghost Stories" stammt die dunkle Magie. All dies quetschte man nun in den süd-koreanischen Epigonen, doch "The Legend Of The Evil Lake" ist weder ein Aushängeschild für das reizvolle Genre, noch für das reiche Kino Süd-Koreas, das mit Kim Ki-duk Meisterwerke in Serie produziert.

Das Volk der Shilla herrscht um das Jahr 1000 in Korea, doch es ist ein Land seit Jahren im Aufruhr. Rebellen greifen überall an, ohne dass man jemals fragt: Weshalb? Die Kaiserin liebt ihren treuen General Biharang, der aber das Bauernmädchen Jaunbi. Und schon in den ersten Minuten heult die Musik angesichts des Dramas, das wirklich jeder vorhersieht. Als Jaunbi von Soldaten der Königin ermordet wird, fährt der uralte Dämon eines besiegten Volkes in sie. Mit beeindruckend Bösartigkeit und übersinnlichen Kräften rächt sich das Wesen am königlichen Hofe. Bis sich die einst Liebenden wieder gegenüber stehen.

Enormen Kräfte im Körper eines schlichten Mädchens, ein mörderischer Wirbel der Gewänder - das sind noch die poetischsten und subtilsten Momente in dieser überzogenen Produktion zwischen Martial Arts und Melodram. Noch mehr kostümierte Komparsen machen halt keinen guten Film - siehe "Herr der Ringe", der ja auch schon nach dem öden dritten Teil eingestellt wurde.

"Der Fluch des dunklen Sees" bleibt ein mäßig reizvoller Nachbau, ein mit vielen Statisten aufgezogenes Gemetzel, bei dem Pfeile fliegen, Köpfe rollen, Münder gähnen. Selbstverständlich gibt es auch einen weisen und schwer besiegbaren Kampf-Mönch. Das Ganze hat immer etwas von Rittersagen und magischem Mummenschanz. Wenn es sich selbst ernst nimmt, wird so etwas schnell albern. Wenn es nur als fantastische Folie für große Gefühle, als Zeichen und nicht als Realismus gesehen wird, gibt es großes Kino wie "Tiger & Dragon" oder "House of Flying Daggers", der in der nächsten Woche startet.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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