Lebewohl meine Konkubine

(Bawang Bieji/Farewell My Concubine) Hongkong/China/Taiwan 1993, R: Chen Kaige, 169 Min.

In den Jahren härtester Zucht für eine Rolle der Peking Oper freunden sich Douzi und Shitou an. Unter Prügel, drakonischen Strafen und endlosen Übungen reifen sie zu Stars einer faszinierenden Kunstform aus Tanz, Gesang und Akrobatik. Der schlaue Shitou wächst in die Rolle des tragischen Königs aus der Oper 'Lebewohl meine Konkubine', während der zarte Douzi, hinter dem sich schon immer ein Mädchen hätte verbergen können, die bis zum Selbstmord treue Konkubine verkörpert. Bald weckt der androgyne Douzi große Begeisterung im Publikum. Die Begehrlichkeiten einflußreicher Männer folgen dichtauf. So erleben die Bühnenpartner den Einmarsch der Japaner im Jahr 1938, das Ende des Weltkrieges, eine Ehe und die Machtübernahme Maos.Das Leiden des Paares - denn Freuden gibt es nicht viele - bleibt über fünfzig Jahre immer eng mit der Situation des Landes China verbunden. "Lebewohl meine Konkubine" ist ein kritisches Nationalepos, der Film ließe sich aber auch als Liebesdrama eines homosexuellen Paares oder als Parabel über Kunst und Macht sehen.

Nach reduzierten, stilisierten Werken wie "König der Kinder" oder "Die Weissagung" meistert Chen Kaige in seinem neuesten Film sowohl ein breites historisches Fresko (wie Angelopoulos es mit "Die Wanderschauspieler" für Griechenland machte) als auch die intimen Geschichten dreier Figuren. Leider wurde dieser vielseitig interessante und reiche Gewinner der Goldenen Palme von Cannes synchronisiert - und das auch noch recht schwach.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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