Laws of Attraction

Irland, Großbritannien, Deutschland, USA 2004 (Laws of Attraction) Regie: Peter Howitt mit Pierce Brosnan, Julianne Moore, Michael Sheen, Parker Posey, Frances Fisher 91 Min. FSK o.A.

Zynische Scheidungsanwälte, die vor Gericht einen erbitterten Streit gegen die eigene Liebe führen - schönes Thema! Dachten 2003 auch die Brüder Coen und machten draus die bizarre Komödie "Ein (un)möglicher Härtefall" mit George Clooney und Catherine Zeta-Jones. Macht's noch einmal mit Gefühl, sagte man Pierce Brosnan und Julianne Moore für die etwas angestaubte und doch unterhaltsame romantische Komödie "Laws of Attraction".

Sie ist ein Siegertyp, der nur heimlich auf der Toilette ängstlich Marshmallows in sich reinstopft. Die Scheidungsanwältin Audrey Woods (Julianne Moore) hat noch keinen großen Fall verloren, gilt aber emotional selbst als verlorener Fall. Bis aus heiterem Himmel der Kollege Daniel Rafferty (Pierce Brosnan) auftaucht und sie grandios vor- und dann verführt. Wenn Daniel während der Gerichtsverhandlung nach der gemeinsamen Nacht zufällig ihren Schlüpfer aus der Tasche holt, wirkt dies nicht mal schlüpfrig.

Der lässige Charmeur spielt wunderbar mit ihr, nimmt die Humorlose locker auf den Arm. Daniel führt sie auf grandiose Weise und tatsächlich sehr komisch vor. Doch ist er unglaublich raffiniert oder tatsächlich verliebt? Die verhärmte Juristin missversteht seine Aufmerksamkeiten als Kriegserklärung - niemand wundert sich, dass diese paranoide Frau noch immer Single ist. Denn selbst ihre Mutter wirkt mindestens 30 Jahre jünger, geht noch zu Rockkonzerten und trägt hippere Klamotten. So bleibt es bei einem Ausrutscher auf ziemlich viel Alkohol, bis ein ziemlich dämliches und hässlich zerstrittenes Pärchen aus der Rockszene ausgerechnet Audrey und Daniel auf gegnerischen Seiten für ihre Scheidung anheuert. Bei zwangsläufig gemeinsamen Nachforschungen in Irland, weit weg von den einengenden Regeln New Yorks, führt ein ausgelassenes Fest zum Schrecken von Audrey zu einer nicht ganz freiwilligen Heirat ...

"Laws of Attraction" ist Screwball Comedy im Stile der Fünfziger, streng nach den Gesetzen des attraktiven Genres eine leicht alberne Komödie, die immer romantischer wird. Mit dem bitteren Beigeschmack, dass auch altertümliche Rollenklischees mit übernommen wurden. Von der hervorragenden Schauspielerin Julianne Moore erwartete man eine gute Hauptrolle, doch sie darf nur das Weibchen sein, das mit ihrer knallharten Karriere überfordert ist. Ihre Audrey Woods macht sich andauernd lächerlich, rennt hektisch und panisch durch die Gegend. Da hat der immer überlegene Daniel leichtes Spiel. Doch einen kleinen Twist mit etwas Hoffnung gibt es: Denn er ist der Sensible, er kocht, seine Gefühle werden von der harten Erfolgsfrau verletzt, womit ein modernes Klischee daherkommt. Das ist unterhaltsam, jedoch nicht sonderlich originell und macht Coens mäßigen "Härtefall" fast zu einem Meisterwerk.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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