Laurel Canyon

USA 2002 (Laurel Canyon) Regie Lisa Cholodenko mit Frances McDormand, Christian Bale, Kate Beckinsale 103 Min. FSK ab 6

Welten trennen den jungen Elitestudenten Sam (Christian Bale) und seine Hippiemutter Jane (Frances McDormand aus "Fargo" und "Almost famous"). Deshalb muss es zu Spannungen kommen als Sam mit seiner Frau Alex (Kate Beckinsale) bei der Mutter in L.A. einzieht, die er im Strandhaus glaubt. Doch selbstverständlich sorgt Jane immer für Überraschungen und das nicht zu knapp. Die Rockproduzentin nimmt gerade mit einer Band eine neue Platte auf und hat auch wieder einen frischen, jungen Liebhaber. Dem ziemlich steifen Pärchen Alex und Sam ist das alles sehr peinlich, sie tun furchtbar kompliziert in ihrer Höflichkeit und Beschränktheit. Sam erweist sich als kleiner Besserwisser, als ignoranter Spießer, doch wir bekommen langsam eine Ahnung, welche Kindstube ihn dazu gemacht hat. Er verfolgte seine Karriere, um sich von einer chaotischen Familie abzusetzen.

Frances McDormand brilliert in einer Mutterrolle, die ihren Part aus "Almost Famous" auf den Kopf stellt. Hier ist sie die Flippige und konsumiert lustvoll Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Doch das Leben ist nicht nur eine Party und in den Teil mit Katerstimmung gehört ihr schwieriges Verhältnis zum Sohn. Jetzt kam dieser für einen neuen Job zurück und das leichtlebige Umfeld wirkt selbst auf das mit Ernsthaftigkeit imprägnierte Pärchen. Es kommt zu spannenden Ausbrüchen, die niemanden mehr schlafen lassen. Zwar gibt sich das junge Paar immer noch verklemmt und stocksteif als es aus diesem bewußtseinserweiternden Abenteuer auftaucht. Aber vielleicht gelingt es ihnen doch, über den Rand ihres Lebensentwurfs hinaus zu blicken.

Regisseurin Lisa Cholodenko, die schon mit dem einfühlsamen, stillen "High Art" begeisterte, stammt aus der Gegend von Laurel Canyon, einem Viertel am Rande von Los Angeles, das für sein wildes Partyleben in den Siebzigern berühmt war. Ihre reizvolle Besetzung (Natascha McElhone und Alessandro Nivola als Verführer), kluge Dialoge, der Wechsel zwischen humorvollen und nachdenklichen Szenen machen "Laurel Canyon" zu einem Film mit Nachwirkungen.

http://www.laurel-canyon.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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