Last man standing
USA 1996 (Last man standing) Regie und Buch Walter Hill, 103 Min.
Weshalb machen so viele Hardrock-Band gute, stille Balladen? Weshalb schaffen es einige Regisseure immer wieder, die größten Gemetzel so erlesen zu stilisieren? Walter Hill ist ein Fall für harte Männer. Seine Krimis und Western überleben nur echte Kerle - es gibt auch wenig andere Figuren in seinen Filmen, von Frauen ganz zu schweigen. Und ähnlich wird es wohl im Publikum aussehen.
Ein einsamer Wolf fährt in die ausgestorbene Stadt. Bald wird er seine Waffen ziehen auf der staubigen Straße. Eine seltsame Mischung aus Samurai, Cowboys und Gangstern in diesem verlassenen Westernkaff. Den Stoff verfilmte auch zuerst 1960 Akira Kurosawa japanisch in "Yojimbo - der Leibwächter", danach (1964) versetzte Sergio Leone die Geschichte "Für eine Handvoll Dollar" in den Wilden Westen. Jetzt trägt Bruce Willis einen langen Mantel, fährt ein frühes Fordmodel und mischt den Krieg zweier Banden von Schnapsschmugglern kräftig auf. Der Western ist vorbei, wollen uns ein verwesendes Pferd und eine verfallene Stadt sagen. Trotzdem fliegen unglaublich viele Kugeln und es fließt mehr Blut, als ein gesunder Vampir vertragen könnte. Das fröhliche "Pling" der fallenden Patronenhülsen erinnert an einen Frühlingsregen - besonders schön mit digitalem Tonsystem. Hill inszeniert das Gemetzel bis zum letzten Mann sehr eindrucksvoll und nicht unbedingt abschreckend. Das ist so fatal an diesen Filmen, daß man sich an dem exzellenten Handwerk begeistern kann. Ebenso kernig wie die Story kommt die Musik von Ry Cooder rüber, der sich mächtig in die Saiten hing. Mit Bruce Willis, Christopher Walken, Bruce Dern und William Sanderson wurde das filmische Schlachtfest kräftig besetzt. Und es ist wohl keine Frage, wer wohl als letzter übrigbleiben wird.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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