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Komplott gegen Harry

USA 1969 (The Plot against Harry) Regie: Michael Roemer, 81 Min., Original mit Untertiteln

Ohne das letztjährige Münchner Filmfest hätte der "Komplott gegen Harry" seine Wiederentdeckung nicht erlebt. Doch jetzt genießt die skurile Tragikomödie (oder Komitragödie?) nach zwanzig Jahren verdientermaßen einen zweiten Frühling.Harry Plotnick ist ein kleiner Wettkönig, der nach seinem Gefängnisaufenthalt großspurig und telefonisch dauernd erreichbar in das Verderben eines ehrlichen Lebens hinein rutscht. In einer Folge absurder Szenen verliert Harry seine New Yorker Wettbüros, verstrickt sich immer tiefer in die jiddische Familie, muß der Bewährungshelferin und der umsorgenden Schwester entsprechen. Er scheitert an all diesen Anforderungen mit einem Gesichtsausdruck auf der Grenze zwischen smart und dämlich. Die Reihe frustrierender Lindenstraßen-Final-Katastrophen wirkt subversiv komisch, wobei Roemer schwarz-weiße, lakonische Vexierbilder aus Milieustudien und karrikierenden Hintergrunddetails entwirft. Die exklusive U-Bahn-Fete, das ernsthafte Hundetraining in der Turnhalle oder der feierliche Abend bei der jiddischen Loge sind wahrlich "Leben, seltsamer als jede Fiktion."


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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