Ken Park

USA/Niederlande/Fr 2002 (Ken Park) Regie: Larry Clark, Edward Lachman 96 Min.

Zwischen Jubel angesichts ungeschminkter Jugend-Realitäten und Warnung vor ungehemmten Voyeurismus bewegen sich die Reaktionen zu den Filmen von Larry Clark. Der ehemalige Fotograf zeigt wieder eine rücksichtslose Mischung aus Sex und Gewalt im Leben der überhaupt nicht mehr unschuldigen Kinder.

Die Eingangssequenz zeigt einen Selbstmord und auch die nachfolgenden Episoden um Jugendliche in einer amerikanischen Kleinstadt erschrecken und verstören. Gewalt-Exzesse, reichlich sexuelle Variationen und Drogen in jeder Form sind bestimmend. Jeder erwartete Gewaltausbruch findet statt. Die Kunst, gleichzeitig zu Pinkeln und Bier zu trinken wird im Detail vorgeführt. Die Sozialstudie wurde mit einer Offenheit gefilmt, die viele Szene porno-würdig macht.

Hässliche Menschen jeden Alters ergehen sich in meist abschreckenden Handlungen ohne dass es Erklärungen oder Entwicklungen gibt. So wirken Gewalt und Sex sehr spekulativ. Im Gegensatz zu "Thirteen" etwa: Der ähnlich situierte Film kümmerte sich vor allem um das Innenleben der Beteiligten.

Trotzdem ist der spezielle Ansatz von Larry Clark nicht ohne Reiz. Er arbeitet immer mit Laien, die teilweise ihre Geschichten aus der Unterschicht mit einbringen. So wurde Clarks erster Film "Kids" bejubelt und ausgezeichnet. "Buddy" zeigte wieder, wie verdorben diese Kids sind. Und nun die dritte Auflage, die nichts Neues bringt, die den Eindruck des Abgeschmackten hervorruft.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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