Karnaval

Fr 1999 (Karnaval) Regie Thomas Vincent, 88 Min.

Mitten im wildesten Karnevalstreiben trifft der junge Araber Larbi (Amar Ben Adballah) auf die Französin Beatrice (Sylvie Testud). Er wollte zwar gerade dem Regen und dem Streit mit der Familie nach Marseille entfliehen, doch ein Blick, ein paar Worte und ein Kuss - zwar nur ein Karnevalskuss meint Beatrice - halten ihn fest. So erleben wir 24 Stunden in der französischen Grenzstadt zu Belgien, mit versteckten Kameras aufgenommenes Karnevalstreiben und eine emotionale aufgeladene Geschichte.

Es ist Karneval in Dunkerque (Dünkirchen): Die Männer verkleiden sich als Frauen, geben sich Abend für Abend die alkoholische Kante, um von den Gattinnen für den nächsten Exzess aufgepäppelt zu werden. Die auf ganz andere Weise bunten Kostüme, die Schirme an meterlangen Stöcken, die geschminkten Fratzen geben eine exotische, eine einmalige Kulisse ab. Das ausgelassene Treiben steht im harten Kontrast zur sehr trüben Alltagssituation, Beatrices Mann Christian wurde gerade entlassen. In diesem dokumentarischen und fiktiven Rahmen entwickelt sich das Drama. Beatrice will gar nichts von und mit Larbi - eigentlich. Doch die Eifersucht, die aufgeladene Stimmung und ein latenter Rassismus drohen zu explodieren ...

"Das muss man gesehen haben" - bezieht sich bei "Karnaval" vor allem auf den ganz andere Karnevalstreiben der Arbeiter Dünkirchens. Die stimmige Geschichte und die gut gespielten Figuren runden den ungewöhnlichen Film ab.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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