Karakum

BRD/Turkmenistan 1993, R: Arend Agthe, 101 Min.

Wie ein Junge vom anderen Stern landet der dreizehnjährige Robert mit göllner-schräger Schirmkappe, Walkman und poppigem Hartschalenkoffer in Turkmenistan. Eine tagelange LKW-Reise über Salzseen, durch endlose Sandwüsten soll Robert zu seinem Vater führen, der als deutscher Geologe in der Gegend zwischen Kaspischem Meer und dem Iran Bodenuntersuchungen betreibt. Doch Pjotr, Roberts Fahrer, nimmt nicht nur seinem kleinen turkmenischen Neffen Murad mit. Eine Ladung Rauschgift führt sie tiefer in die Wüste, wo der LKW liegen bleibt. Auf der Suche nach Wasser läßt Pjotr die Jungen, die sich nur über Gebärden verstehen können, allein zurück.

"Karakum" (dt. Schwarze Wüste) ist ein toller Jugendfilm. Ein modernes Abenteuer, aber kein abgekartetes, atemloses wie bei vielen Amerikanern. Das Leben der Nomaden, der besondere Wert von Wasser und nicht zuletzt die beeindruckend weiten, kargen Landschaften spielen am Rande ihre Rolle. Die Annäherung der Jungen aus sehr unterschiedlichen Kulturen erfolgt nicht über die bekannten Stereotypen, beide akzeptieren staunend die Wunder der anderen Welt.

In der Gefahr basteln sie und bewähren sich wie einst die Helden beim "Flug des Phoenix". Robert beweist in der Wüste den Wert einer anständigen Surf-Ausbildung und zieht als Identifikationsfigur die Aufmerksamkeit auf sich. Zum Leidwesen aller, die mehr an Murads Welt interessiert waren.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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