Die kleine Vera

(Malenkaja Vera) UdSSR 1987/88, Regie: Wassilij Pitschul, 128 Min.

Bereichernde, nie gesehene Einblicke in den russischen Alltagerlaubt die drastische Tragikkomödie der kleinen Vera. Der Vaterist Lastwagenfahrer, die Mutter Arbeiterin in einer Fabrik. Derälteste Sohn ist Arzt in der Hauptstadt, Vera ist nur geboren,damit die Familie eine größere Wohnung zugewiesen bekam.Vera muß mit ihrer Freundin den Tag rumkriegen, beobachtet vonder konservativen Familie und der Miliz, die sogar beiTanzveranstaltungen präsent ist. Die Geschichte wird dramatisch,als Vera einen jungen Mann kennenlernt, der auch bald in die Wohnungder Eltern mit einzieht ...

Der Erstlingsfilm des jungen Regisseurs ist eine bittereBestandsaufnahme der jungen Generation, die in ihrer Wucht unddarstellerischen Präsenz eine Glastnost-Zukunft auf derFilmebene einläutete. Der Film steckt voller Momente, die anDeutlichkeit nichts missen lassen: Die Heldin neben einer riesigenSteinstatue oder der Wagen der Miliz, der bei einer Verfolgung vonJugendlichen die Stufen nicht überwinden kann, zeigenUnverhältnismäßigkeit der Mittel, gepaart mit einerklaren systemkritischen Aussage.


Eine Kritik von Harald Mingers

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo