Joint Security Area

Süd-Korea 2000 (Gongdong gyeongbi guyeok jsa / J.S.A. - [Joint Security Area) Regie: Chan Wook Mit: Byung Heon, Woo Tae Kim, Young Ae Lee, Ha Kyun Shin, Kang Ho Song, 110 Min. FSK ab 16

Süd-Korea hatte in den letzten Wochen die Aufmerksamkeit der Weltmedien auf seiner Seite. Dass hinter der willkürlich durch das Land gezogenen Grenze im Norden Hunderttausende verhungern, Menschen verzweifelt nach ein paar Grashalmen suchen, interessierte nicht. Aber zumindest ein Film über die grausame Grenze kam in die Nachrichten: Der süd-koreanische Supererfolg "Joint Security Area" schießt seine eigene Utopie einer menschlichen Wiedervereinigung über den Haufen.

Vor allem gut gemeint ist der süd-koreanische Erfolgsfilm "Joint Security Area". Regisseur Park Chan-Wook lässt eine junge Exil-Koreanerin im Auftrag der UN einen Zwischenfall an der inner-koreanischen Grenze aufklären, bei dem zwei nordkoreanische Soldaten starben. Wo die übliche Entführung vermutet wird, stellt sich der Vorfall letztlich als ganz private Verbrüderung von vier Soldaten heraus, zwei aus dem Süden, zwei aus dem Norden. Als die netten, nächtlichen Treffen auffliegen, kommt es zur Schießerei, ein Krieg droht und die ersten emotionalen Bande der politischen Gegner zerreißen tragisch.

Der erfolgreichste Film in Korea überhaupt hat einerseits die Kriegsdrohung als Hintergrund und zeichnet mit Humor, Spannung und Rührung gleichzeitig vielfache Formen kleiner, streng verbotener Annäherungen auf. Ein typischer Film für auftauende Beziehungen nach kalten Kriegen. Das trifft sicherlich die Seele des geteilten Korea, hat aber künstlerisch allenfalls die Qualität eines besseren Fernsehfilms.

Mittlerweile ist die Annäherung wieder abgekühlt, der Norden hält stolz an Diktatur und Planwirtschaft fest, der Süden setzt den gegnerischen Staatschef auf die Fahndungsliste und verhindert seinen Gegenbesuch in Seoul.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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