Jeffrey

USA 1994, Regie Christopher Ashley, 92 Min.

Mit etwas gutem Geschmack wird der beste heterosexuelle Film auf Platz drei der Kinohitparade dieser Woche landen: Hinter der sehr schönen Aids-Komödie (!) "Jeffrey", hinter "Echte Kerle" und "Bird Cage". Ganz klar, daß sich Hollywood jetzt traut, auch mit Schwulen Geld zu machen. Vor allem, wenn das erfolgreiche Boulevardstück fürs Kino mit Sigourney Weaver und Patrick "Captain Picard" Stewart ausgestattet wurde.

Jeffrey traut sich nicht mehr. Als Schwuler in der Zeit von Aids will er auf Sex verzichten. Selbst seine Eltern sind entsetzt und empfehlen Save Sex oder Telefonsex. Ein sexbesessener Priester will die Sache gleich selbst in die Hand nehmen. Aber selbst die Liebe zum HIV-positiven Steve kann das sonnige, aber feige Kerlchen Jeffrey nicht umstimmen. Dem Unbeteiligten tut alles nur leid.

Die Angst zu lieben und zu leben - weil die Freunde ja doch irgendwann an Aids sterben - komisch und ergreifend in lebendige Bilder gebracht. Nur selten spricht hier das Theater in die Kamera, dafür fallen viele Leute aus dem Rahmen: Mutter Theresa spielt Klavier mit Kippe im Mundwinkel. Captain Picard von der Enterprise kümmert sich als weiser Schwuler um die Herzen seiner Freunde. "Jeffrey" ist ehrlicher, authentischer und auch witziger als was sonst so unter "Schwuler Film" verkauft wird.

PS: Wie sagt Harald immer: Es gibt keinen schwulen Film - Film ist aus Zelluloid.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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