Jade

USA 1995, Regie William Friedkin, mit David Caruso, Linda Fiorentino, Chazz Palminteri u.a. 104 Min.

Das hätte ein spannender Leckerbissen sein können, mit drei hervorragenden Darstellern (David Caruso, Linda Fiorentino, Chazz Palminteri), dem renommierten Regisseur William Friedkin ("Der Exorzist", "Brennpunkt Brooklyn") und einem Autor ausgezeichneter Thriller. Joe Eszterhas schrieb immerhin "Betrayed", "Music Box" und "Basic Instinct". Aber auch "Sliver" stand letztlich in dieser Filmographie mit Abwärtstrend.

Jetzt muß David Corelli (Caruso) einen symbolträchtig aufgeladenen Mord aufklären, den wir über symbolträchtig aufgeladene Kamerafahrten vorgesetzt bekamen. In den Fall verwickelt sind ein Gouverneur, heimliche Sexspiele, Erpressung und eine alte Liebe. Denn die verdächtige Trina Gavin (Fiorentino) war Davids große Jugendliebe. Zudem taucht ihr jetziger Gatte als beeindruckend mächtiger Anwalt und Konkurrent immer wieder auf.

Trotz einiger flotter Saltos halten die Verfolgungsjagden einem Vergleich mit Filmsenior "Brennpunkt Brooklyn" nicht stand. Die schräge Kamera erinnert höchstens an Exorzisten-Horror, Spannung kommt mit ihr noch lange nicht auf. In der Erzählkontinuität folgt ein Fehler dem anderen. Aber das Scheitern von "Jade" liegt vor allem im Drehbuch begründet: Wie der Titel "Jade" ist das Meiste unwichtig und austauschbar. Antiquiert ist "Jade" auch. Die Einführung von ein paar Handys hätte dem Film mehrmals und auch im Finale eine ganz andere Wendung gegeben.So kümmert es am Ende tatsächlich nicht, wer in dieser durchgehend verdorbenen Gesellschaft die Morde beging.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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