Irreversibel

Fr 2002 (Irreversible) Gaspar Noe mit Vincent Cassel, Albert Dupontel, Monica Bellucci 95 Min.

Ein Faustschlag in die Magengrube! Falsch: Unaufhörlich Faustschläge! Das Wort "brutal" ist zu harmlos für "Irreversibel" und doch gibt sich der rückwärts entwickelnde Film als Kunst aus und stößt eine (vergebliche) Sinnsuche an.

Am Ende - das der Anfang des Films ist - steht eine Gewaltorgie, ein Rache-Massaker, ein Film sieht rot. (Da der Zuschauer im roten Schimmer allerdings kaum was sieht, gibt es unterschiedliche Interpretationen über die Identität des Opfers.) Dann geht es Szene für Szene zurück, die Frage "Warum?" könnte so beantwortet werden: Die rücksichtslose Suche nach einem Täter, dann die Tat. Eine unerträgliche, furchtbar lange, gnadenlos brutale Vergewaltigung. Und dann, nach der nicht enden wollenden Qual ... die Normalität. Eine Party, ein Paar, ein kleiner Streit, der Besuch eines Freundes, die schon irreale Idylle einer schwangeren Frau auf grüner Sommer-Wiese.

Das "Warum?" bleibt in Gaspar Noes ("Seul Contre Tous") "Irreversibel" unbeantwortet. Es gibt keinen besonderen Grund für die Gewalt, ebenso wie die Gewalt keine Antwort ist. Einige Details - wie die ersten Bilder eines nackten Mannes in einer Zelle - fallen sogar besonders rätselhaft aus. Letztendlich ziemlich banal für einen schrecklichen und langen Gewalttrip. Dass alles wie bei "Memento" rückwärts abläuft, macht den Rachefeldzug auch nicht besser.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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