Insomnia

USA 2002 (Insomnia) Regie: Christopher Nolan Buch: Hillary Seitz Mit Al Pacino, Robin Williams, Hilary Swank 118 Min.

Der Neue von "Memento"-Regisseur Christopher Nolan trumpft mit Al Pacino und Robin Williams auf. Da kommt niemand zur Ruhe, da herrscht "Insomnia". Vor allem, wenn im nördlichen Mörderörtchen die Sonne niemals untergeht.

Doch nicht nur der Aufenthalt nördlich des Polarkreises macht Detective Dormer (Al Pacino) schlaflos. Eine interne Polizei-Untersuchung trieb ihn aus Kalifornien in die Heilbutt-Hauptstadt. Dormer ist ein korrupter Held, er biegt das Recht, ermittelt auf eigene Faust und mit brutalen Methoden. Und dann wird bei einer nebeligen Jagd auf den lokalen Serienmörder auch noch sein Partner erschossen ...

Schlaflosigkeit und Dämmerlicht quälen Dormer in einen Dauerzustand zwischen Träumen und Wachen. In nächtlichen Telefongesprächen teilt der Mörder sein Wissen mit dem Polizisten, der ihn aber mangels Beweisen nicht überführen kann. Alpträume und Wahnvorstellungen mischen sich in die Ermittlungen, immer wieder blitzt ein Bild von Blut auf, das sich in Fasern saugt.

"Insomnia" lebt von seiner Atmosphäre, von einem Taumeln im eisigen Nebel, vom Dämmern der Landschaft und seiner Hauptfigur. Das spannende Duell zwischen Polizisten und einem Mörder, der als Schriftsteller die Geschichte nach seinen Vorstellungen fortschreibt, gerät dabei fast in den Hintergrund. Das von George Clooney und Steven Soderbergh produzierte Remake eines norwegischen Films bleibt so eher durch seine Stimmung als durch den Clou der Schlaflosigkeit haften. Auch nicht schlecht! Al Pacino gibt uns viel bekannten Pacino, Robin Williams überrascht nach langer Zeit mal wieder, weil er die übliche Harmlosigkeit ablegt. (Noch besser gelingt ihm das im ausstehenden "One Hour Photo".) Ein Lichtblick in langen dunklen Winternächten.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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