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Im Bann des Jade Skorpions

USA 2001 (The curse of the Jade scorpion) Regie Woody Allen, 102 Min.

In seinem 31.Film gelang Woody Allen das Kunststück der Leichtigkeit eines Gershwin-Songs. Mit einem Nichts an Geschichte und der Konzentration auf nur zwei Hauptdarsteller unterhält der ehemalige New York-Neurotiker ungezwungen wie noch nie.

Allen selbst spielt dabei den Versicherungsdetektiv CW Briggs, der dank eines heimtückischen Hypnotiseurs bald sei eigener Verdächtiger wird. Nachts raubt er die Diamanten der Kunden, um am Tage im Trüben zu stochern. Der Funken des Witzes entspringt der Konkurrenz mit der jüngeren, resoluten Kollegin Betty Fitzgerald (Helen Hunt), die den verstaubten Laden von Briggs umstrukturieren soll. Wie Katz und Hund fauchen sich die beiden an und lieben einander, wenn der diebische Magier das jeweilige Stichwort über Telefon zuflüstert.

"Im Bann des Jade Skorpions" hat einen gemütlichen Drive, der bei den Raubzügen mit einer flotte Banjomelodie auf Schwung gebracht wird. Wer an Feiertagen nachmittags fernsieht, mag sich dabei an Spencer Tracy und Katherine Hepburn erinnern. Woody Allen verlagerte den wortwitzigen Kampf der Geschlechter in die Vierziger. Seine eigene Rolle unterscheidet sich auffällig von den üblichen zerknirschten, hektischen Kerlchen. Briggs kriegt zwar kräftig heftige Bemerkungen ab, doch als selbstbewußter Schürzenjäger, der gerade einen gestohlenen Picasso entdeckt hat, steckt er ein und retourniert gekonnt. Die stilvollen Rededuelle aus Zeiten in denen so was noch klasse hatte und nicht "geil" war, sind das Salz in dem Filmmenü, das albern fröhlich mit einem fast naiven Humor daherkommt. Da gibt es nicht viel zu interpretieren oder deuten. Woody Allen wird anscheinend nicht nur immer sanfter gegenüber der Gattung Mensch, er nimmt dessen Wirrungen auch nicht mehr ganz so ernst. Nur am Ende gibt es noch ein paar schön Worte zu Realität und Illusion, die einen nachdenklich grinsend aus dem Kino entlassen.

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